iGZ-Mittelstandsbarometer: Ergebnisse der 14. Welle
An erster Stelle der erwarteten Folgen daraus nannten 71,8 Prozent der Umfrageteilnehmer eine Abmeldung durch den Kunden vor Erreichen der 18-Monatsfrist. 60 Prozent befürchten eine häufigere Rotation zwischen ihren Kundenunternehmen, 46,8 Prozent prognostizieren eine steigende Zahl befristeter Beschäftigungsverhältnisse bezogen auf den Einsatz. Derzeit sind 84,7 Prozent der Arbeitsverträge bei den iGZ-Mitgliedern unbefristet.
Equal Pay
Auch die geplante Einführung von Equal Pay nach neun Monaten sehen die Unternehmen negativ: 90,3 Prozent erwarten eine Veränderung – 81,3 Prozent sagen eine Abmeldung der Zeitarbeitnehmer vor Fristerreichung durch den Kunden voraus. 61,4 Prozent rechnen mit häufigerer Rotation ihrer Angestellten, 49,4 Prozent befürchten einen Anstieg befristeter Arbeitsverhältnisse.
TV LeiZ
Im Vergleich mit den Erfahrungen bei der Anwendung des Tarifvertrags Leih-/Zeitarbeit M+E (TV LeiZ) ist diese Einschätzung realistisch: 56,9 Prozent der Unternehmen, die von der Anwendung dieses Tarifs betroffen sind, gaben an, dass ihre Mitarbeiter vor Erreichen der Frist abgemeldet werden. Von den befragten Unternehmen haben 77,2 Prozent Zeitarbeitnehmer in der Metall- und Elektroindustrie im Einsatz – 84,5 Prozent davon wenden den TV LeiZ an.
Negative Auswirkungen
Entsprechend negativ gestalten sich denn auch die Erwartungen an die eigenen wirtschaftlichen Entwicklungen: Knapp drei Viertel – 74,1 Prozent – denken, dass sich die Einführung einer Höchstüberlassungsdauer von 18 Monaten negativ auswirken wird. 62,8 Prozent der iGZ-Mitgliedsunternehmen, die an der vierteljährlichen Umfrage der Soziale Innovation (SI) GmbH teilnahmen, erwarten einen negativen bis sehr negativen Effekt des geplanten Equal Pay ab dem zehnten Monat.
Fachkräftemangel
Ein weiterer Schwerpunkt der 14. Umfragewelle war das Thema Fachkräftemangel im eigenen Unternehmen: 92,6 Prozent bescheinigen einen Fachkräftemangel in ihrem Betrieb. Der größte Mangel herrscht dabei im Bereich der Facharbeit mit 99,1 Prozent. Aber es fehlt auch an Akademikern (72,6 Prozent) und ungelernten Hilfskräften – 56 Prozent.
Kundenanfragen
Das wirkt sich bereits kräftig aus: 93,1 Prozent investieren in eine längere Suche nach geeigneten Arbeitskräften. Bereits 87,4 Prozent der Unternehmen gaben an, manche Kundenanfragen nicht bedienen zu können. Gut für die Fachkräfte, denn 98,6 Prozent der Unternehmen haben Maßnahmen ergriffen – die übertarifliche Bezahlung steht dabei mit 87,8 Prozent an erster Stelle. (WLI)
Die Ergebnisse stehen im Anhang zum Download.