iGZ-Landeskongress Ost 2011
Doch nicht nur in der Politik engagiere sich der mitgliederstärkste Arbeitgeberverband der Zeitarbeitsbranche - mit den DGB-Gewerkschaften, so Dreyer, sei im gemeinsamen Tarifwerk nicht nur eine paritätisch besetzte Tariftreuestelle, sondern auch eine Klausel zur Weiterbildung und Qualifizierung der Zeitarbeitskräfte vereinbart worden.
300 Teilnehmer
Kein Zweifel: Zeitarbeit birgt Zündstoff - ganz im Zeichen der Herausforderungen 2011 an die Zeitarbeitsbranche stand der Landeskongress Ost. Und das Interesse war sehr groß: Rund 300 Teilnehmer registrierte der iGZ, ein Großteil davon Nichtmitglieder. Moderator Martin Dreyer dankte eingangs denn auch vor allem den ehrenamtlichen Kräften des Verbandes, die das Kongressprogramm initiiert hatten. Die Regionalkreisleiter Petra Kühnel (Berlin), Ernst Worsch (Thüringen), Andreas Bückel (Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein) und Lutz Kleinfeldt (Brandenburg) präsentierten ein Programm, das Antworten auf alle aktuellen Fragen der Zeitarbeitsbranche lieferte.
Aspekte des Mindestlohns
Zum Auftakt referierte RA Dr. Oliver Bertram über Mindestlöhne nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz. Auf Basis praktischer Beispiele erläuterte Bertram die zahlreichen Aspekte, die es bei einer Mindestentlohnung zu beachten gilt. "Der Zoll ermittelt" hieß es anschließend, als sich der Leitende Regierungsdirektor und Leiter des Referats Prüfungen und Prävention in der Bundesfinanzdirektion West, Peter Rack, mit der Thematik "Faire Zeitarbeit statt illegaler Schwarzarbeit beschäftigte. Unter anderem berichtete er, dass es derzeit eine Migrationsbewegung von rund 130.000 Polen jährlich in Richtung Deutschland gebe. Hinzu kommen laut Rack ca. 18.000 Subunternehmer. Mit diesem status quo sei zur kommendenArbeitnehmerfreizügigkeit ab 1. Mai 2011 auch zu rechnen.
AÜG-Reform
Eins der zentralen Themen ist die geplante Reform desArbeitnehmerüberlassungsgesetzes - das deutsche Recht muss an die Vorgaben der EU-Richtlinie angepasst werden. Die Änderungen des AÜG vor dem Hintergrund nationaler und europäischer Entwicklungen stellten iGZ-Geschäftsführer Dreyer und Ass. Jur. Cordula Glatthaar, iGZ-Referat Arbeits- und Tarifrecht, im Dialog näher vor. Die Besucher des Kongresses nutzten intensiv das Angebot, im Anschluss der Vorträge mit den Referenten zu diskutieren oder auch gezielt vertiefende Fragen zu den unterschiedlichen Sachverhalten zu stellen.
Zunehmender Fachkräftemangel
Ebenfalls im Fokus des Interesses der Zeitarbeitsbranche steht der zunehmende Fachkräftemangel: Oliver Kurz, BA-Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, beleuchtete mit seinem Beitrag die Möglichkeiten, Fachkräfte in der Zeitarbeit zu suchen, zu fördern und einzustellen. Der iGZ ist vor allem auch die starke Stimme des Mittelstands - mit seinem Vortrag "Mittelstand im Fadenkreuz - Haftungsrisiken in der Zeitarbeit?" rückte Torsten Moreike, Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG in Berlin, spezielle Haftungsproblematiken des Mittelstands ins Licht des Interesses.
Neueste Produkte
In den Pausen nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich in der Fachausstellung "Dienstleister der Zeitarbeitsbranche" über neueste Produkte von der Software bis hin zu Arbeitssicherheitstechniken zu informieren. (WLI)