iGZ-Landeskongress Bayern 2012

Passender hätte der Veranstaltungsort des iGZ-Landeskongresses Bayern kaum sein können: Im Audi Sportpark Ingolstadt begrüßte die iGZ-Landesbeauftragte Petra Eisen rund 300 Verbandsmitglieder. „Audi ist ein gutes Stichwort, wo doch in drei Wochen unter anderem der Branchenzuschlags-Tarifvertrag für die Metall- und Elektro-Industrie in Kraft tritt“, erläuterte Eisen.

Die Branchenzuschläge boten daher auch das Hauptthema: „Gute Zeitarbeit – die Herausforderungen annehmen“, hatte sich der mitgliederstärkste Arbeitgeberverband der Zeitarbeitsbranche für den Kongresstag auf die Fahnen geschrieben.

Expertenvorträge, Einschätzungen der Kundenseite sowie Praxisimpulse bildeten ein abwechslungsreiches Informationsprogramm.

http://www.youtube.com/watch?v=aacfyuyz5TM

Engagiertes Team Ehrenamtlicher

Wichtig war es der iGZ-Landesbeauftragten, die regionale Vernetzung des Bundesverbandes herauszustellen. Mit den Regionalkreisleitern Sabine Frank (München-Oberbayern), Rudolf Sagner (Schwaben-Niederbayern), Andrée Sammeth (Unterfranken), Peter Schütz (Nordbayern-Franken) und Matthias Stief (Oberbayern Nord und Niederbayern) engagiere sich ein ganzes Team Ehrenamtlicher für die Interessen der bayerischen Zeitarbeitsbranche. „Die iGZ-Regionalkreisleiter und ich stehen Ihnen jederzeit als iGZ-Ansprechpartner zur Verfügung. Sprechen Sie uns an!“, motivierte Eisen die Kongressteilnehmer.


Das iGZ-Team in Bayern (v.l.): Andrée Sammeth, Peter Schütz, Matthias Stief, Sabine Frank, Rudolf Sagner und Petra Eisen.

Verschiedene Interessen

Für eine gute Zusammenarbeit appellierte auch Dr. Cristian Lösel von der Stadt Ingolstadt. In der Zeitarbeitsbranche treffen die Interessen der Kundenunternehmen, der Zeitarbeitsunternehmen und der Mitarbeiter, also der Bürger, aufeinander. „Ich hoffe, dass der iGZ-Kongress hier bei uns in Ingolstadt einen Beitrag dazu trägt, ein ausgewogenes Verhältnis aller Interessen zu gewährleisten“, wünschte er sich.

Nicht ausruhen

„Gipfelsturm oder Schussfahrt“ lautete der Vortrag von Ingrid Kaindl, Abteilungsleiterin „Arbeit, berufliche Bildung“ im Bayerischen Staatministerium, zum Arbeitsmarkt in Bayern. Und schnell legte sie sich fest: In einigen Bereichen sei der Gipfel bereits erreicht. So habe sich beispielsweise die Arbeitslosigkeit in Bayern in den letzten sieben Jahren halbiert. Mit gerade einmal 3,5 Prozent sei die Quote so gering wie in keinem anderen deutschen Bundesland. „Trotzdem“, betonte sie, „dürfen wir uns jetzt nicht am Gipfelkreuz ausruhen!“

http://www.youtube.com/watch?v=nSi4P6BfvdM

iGZ hat klare Zeichen gesetzt

Es müsse allen der Weg zum Gipfel ermöglicht werden, besonderes denen, die trotz der guten Ausgangsposition den Weg nicht alleine schafften. Hier spiele die Zeitarbeit weiter eine wichtige Integrationsrolle. „Wir alle wissen, dass das schlechte Image der Branche nicht gerecht wird“, stellte Kaindl klar. „Mit dem iGZ-Ethikkodex und der dazugehörigen Kontakt- und Schlichtungsstelle habe der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen bereits klare und deutliche Zeichen für faire Zeitarbeit gesetzt.



Dirk Pollert referierte über die aktuelle Wirtschaftssituation in Bayern.

„Zeitarbeit ersetzt keine Stammbeschäftigung“

Klare Worte fand auch Dirk Pollert, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie: „Es ist schlichtweg falsch, dass Zeitarbeit Stammbeschäftigung ersetzt!“ Die Beschäftigungsentwicklung zeige dies deutlich. Denn während die Zahl der Zeitarbeitskräfte in der M+E-Industrie im letzten Jahr um 6.000 sank, erhöhte sich die Zahl der Stammbeschäftigten um 16.000 Mitarbeiter. „Stammarbeitsplätze entstehen nur, wenn Flexibilität möglich ist“, eruierte Pollert.

http://www.youtube.com/watch?v=GCmlWw002Rc

Flexibilität in diesen Zeiten wichtig

Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung stellte er fest: „Wir sind noch nicht in einer Krise und wir müssen auch nicht unbedingt in eine Krise abrutschen. Aber Fakt ist, dass sich die Wirtschaft abkühlt.“ Die Produktion der bayerischen M+E-Industrie sei zuletzt um 2,6 Prozent zurückgegangen. In solchen Zeiten sei Flexibilität immer wichtig für den Erfolg der Branche. Zeitarbeit sei hier unverzichtbar.

Facebook richtig nutzen

Den Auftakt für die Praxisimpulse machte Wolfram Linke, iGZ-Pressesprecher,
mit einem Ausflug in die Weltder sozialen Medien.Er machte die Dimensionen der weltweit genutzten Netzwerke deutlich und versicherte den Unternehmern: „Facebook ist mehr als ein Modetrend!“ Linke erläuterte, wie Zeitarbeitsfirmen das Netzwerk für die eigene Firmendarstellung sowie das Personalrecruiting nutzen können.

Mitarbeiter finden und binden

Dr. Klaus Enders, Leiter der iGZ-Projektgruppe „Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit“, gab Tipps für die richtige Formulierung von Stellenausschreibungen. Grundsätzlich sei zu bedenken, dass eine Jobanzeige das Aushängeschild der Firma nach Außen sei. Eine Stellenausschreibung sei jedoch keine Werbeplattform für das Unternehmen. Die Firmenbeschreibung solle daher möglichst kurz sein. Ebenfalls erläuterte er, wie Personaldienstleister den Ablauf von Bewerbungsgesprächen optimieren können.

Strategie

In einem launigen Vortrag brachte Frieder Gamm, Business-Speaker und Edutainer, den Kongressteilnehmern nahe, wie sie Herausforderungen am besten händeln können. Am Beispiel des legendären Siegs von Boxkämpfer Muhammad Ali gegen George Forman in den siebziger Jahren erläuterte er, wie man mit der richtigen Strategie sein Ziel erreichen kann.

Branchenzuschlags-Tarifverträge

Martin Dreyer, Geschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen, fokussierte abschließend noch einmal die Branchenzuschläge. Für fünf Branchen habe der iGZ inzwischen Tarifverträge abgeschlossen. Er grenzte den genauen Geltungsbereich ein,  erklärte, wie Personaler die Branchenzuschläge berechnen können und ging auf abweichende Vereinbarungen im Kundenbetrieb ein.



In den Pausen blieb genügend Zeit für Gespräche.

Austausch

Neben den vielfältigen Vorträgen bot der iGZ-Landeskongress Bayern genügend Zeit für Gespräche. Die 300 Teilnehmer nutzten gerne die Gelegenheit, sich mit anderen Personaldienstleistern über die aktuellen Branchenherausforderungen auszutauschen. Für Gesprächsstoff sorgte auch die Fachausstellung „Dienstleister der Zeitarbeitsbranche“, bei der Softwareanbieter, IT-Dienstleister sowie Hersteller von Sicherheitsbekleidung ihre neuesten Produkte anboten.

Die Herausforderung annehmen

Gestärkt mit vielen Informationen aus den Fachvorträgen sowie den Pausengesprächen stehen die iGZ-Mitglieder nun  vor der Umsetzung der Branchenzuschlags-Tarifverträge. „Dabei unterstützen wir vom iGZ sie, wo immer wir können!“, betonte Eisen. Das Fazit der Veranstaltung hatte die iGZ-Landesbeauftragte Bayern bereits in der Begrüßung formuliert: „Ich lade Sie ein – nehmen Sie mit mir gemeinsam die Herausforderung an!“ (ML)