iGZ-Landeskongress Baden-Württemberg 2012
Nachdem der iGZ-Landesbeauftragte Armin Zeller die rund 250 Teilnehmer willkommen geheißen hatte, erinnerte die Bundesvorsitzende an Zeichen guter Zeitarbeit, die der iGZ bereits gesetzt habe.
Aktuell erwähnte sie den auf dem Bundeskongress in Potsdam verabschiedeten Ethikkodex, den iGZ-Kompetenzpass und den Beschluss der Mitglieder, sich bei Werkverträgen hinsichtlich der Entlohnung am iGZ-DGB-Tarifvertrag zu orientieren. „Die Zeitarbeitsbranche hat sich in den vergangenen zehn Jahren dramatisch verändert. Heute sind die Zeitarbeitsunternehmen auf dem Weg zu einer Branche der modernen Personaldienstleister“ betonte Ariane Durian.
Komplexe und intelligente Lösungen
Zeitarbeit sei längst nicht mehr nur die Branche, die Arbeitnehmer überlasse, sondern für Kunden komplexe und intelligente Lösungen entwickle und anbiete. Großes Ziel für das Jahr 2012 sei es jetzt, bei den Tarifverhandlungen Lösungen zu finden, „die auch für die Unternehmer praktikabel und lebbar sind“, unterstrich die Bundesvorsitzende des iGZ.
iGZ-Mittelstandsbarometer
Unter dem Titel „Vorfahrt für Fachkräfte: Mit Qualifizierung und Weiterbildung zum Ziel“ bot der iGZ wieder ein umfangreiches Informationspaket: Dr. Cordula Sczesny, Soziale Innovation GmbH, richtete den Blick nach Baden-Württemberg und präsentierte nicht nur die aktuellen Zahlen der letzten Umfrage zum iGZ-Mittelstandsbarometer, sondern verwies auch auf besondere Entwicklungen im Bundesland – die Übernahmequote beispielsweise liege hier mittlerweile bei über 45 Prozent.
Zeichen guter Zeitarbeit
Mit „iGZ-Zeichen guter Zeitarbeit: fair, kompetent, qualifiziert“ beschäftigten sich anschließend Werner Stolz, iGZ-Hauptgeschäftsführer, und Dr. Martin Dreyer, iGZ-Geschäftsführer, in ihrem gemeinsamen Vortrag, der ebenfalls große Beachtung fand. Sie zeichneten aktuelle Entwicklungen der Zeitarbeitsbranche nach und hinterfragten bedenkliche Aspekte wie etwa die Anti-Zeitarbeits-Kampagnen der Gewerkschaften.
http://www.youtube.com/watch?v=s0he79cqp6k
Meilenstein
Ein echter Meilenstein in der modernen Gestaltung der Zeitarbeitsbranche – das ist der iGZ-Ethikkodex für Ulf Posé, Präsident des Ethikverbandes der deutschen Wirtschaft. Wie schon beim Bundeskongress in Potsdam fand Posés Rede zum Thema „Mehr Ethik in Wirtschaft und Gesellschaft“ durchweg positive Resonanz. Kein Zweifel, die Zeitarbeitsbranche ist ein fest etablierter Partner ihrer Kundenunternehmen in der deutschen Wirtschaft – „Unternehmen brauchen Fachkräfte, auch über Zeitarbeit“ stellte Dr. Rainer Dulger, Vorsitzender Südwestmetall, in seinem Vortrag klar. Die Zeitarbeit habe eine immense Bedeutung für die Südwestmetall-Mitgliedsbetriebe. Die große Mehrheit nutze die Zeitarbeit aus Flexibilisierungsgründen.
Unverzichtbarer Partner
In seinem Beitrag hob Dulger die Bedeutung der Zeitarbeit für die Wirtschaft hervor, die sich sowohl in der Wirtschaftskrise, als auch in der anschließenden Konjunktur als verlässlicher und unverzichtbarer Partner empfohlen habe. Zur derzeit verhandelten Lohnangleichung äußerte er sich ebenfalls: Im Grundsatz habe man die Annäherung der Entgelte an die Stammbelegschaften akzeptiert. Er appellierte an die Zeitarbeitgeber mit Blick auf die eigenen Tarifverhandlungen, eine möglichst zeitnahe Lösung bei den Tarifgesprächen mit den Gewerkschaften zu finden.
Qualifikation und Weiterbildung
Moderiert von Rainer Moitz, iGZ-Projektgruppe Kompetenzpass, diskutierten Christine Käferle, Regionaldirektion Baden-Württemberg, ver.di Landesbezirksleiterin Leni Breymaier, Stefan Küpper, Arbeitgeber Baden-Württemberg, Arbeitgeberverband Südwestmetall Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt sowie Kirstin Laukamp, iGZ-Referat Kompetenzentwicklung im Anschluss unter der Überschrift „Auf der Vorfahrtstraße - Mit Qualifikation und Weiterbildung zu neuen Fachkräften“.
Fachkräftesicherung
Befunde und Handlungsfelder zur Fachkräftesicherungspolitik in Deutschland stellte der Referent Prof. Dr. Axel Plünnecke, Institut der Deutschen Wirtschaft Köln, schließlich vor. In den Pausen nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, die Ausstellung „Dienstleister der Zeitarbeitsbranche“ zu besuchen, bevor der Kongress mit einem „Come Together“ endete. (WLI)
http://www.youtube.com/watch?v=9oxtS7cgOKU