iGZ als Qualitätssiegel
„Das Besondere“, erklärte Linke, „ist die Tatsache, dass Sie nicht direkt bei Ihrem Arbeitgeber arbeiten, sondern im Kundenbetrieb tätig sind.“ Das sei vergleichbar mit dem Einsatz eines Handwerkers, der bei den Kunden zuhause arbeite. Das Zeitarbeitsunternehmen sorge dafür, Folgeaufträge zu suchen. „Sie sind aber die ganze Zeit lang fest beim Zeitarbeitsunternehmen angestellt“, stellte Boos klar. Selbst wenn es einmal zu kürzeren Pausen zwischen den Einsätzen kommt, bleibt das Beschäftigungsverhältnis bestehen. „Dafür gibt es Arbeitszeitkonten“, erläuterte Boos und betonte: „Sie werden also auch in dieser Zeit weiterhin bezahlt.“
Hohe Übernahmequote
Ganz wichtig war es Boos klarzustellen, dass viele Arbeitsverhältnisse deshalb enden, weil die Mitarbeiter vom Kundenunternehmen übernommen wurden. Dieser Anteil liege bei über einem Drittel, verwies er auf das iGZ-Mittelstandsbarometer. „Es ist also nicht so, dass die Zeitarbeit den übrigen Betrieben die Mitarbeiter wegnimmt, sondern wenn dann eher andersherum“, schmunzelte er.
Tariflohn plus Branchenzuschläge
Überraschte Blicke erntete Linke, als er die Verdienstmöglichkeiten in der Zeitarbeit vorstellte. Schon für ungelernte Helfertätigkeiten sehe der iGZ-DGB-Tarifvertrag in Westdeutschland einen Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro vor. Je nach Qualifikationslevel falle der Lohn entsprechend deutliche höher aus. Zudem gebe es in inzwischen elf Branchen Zuschläge bei längeren Einsätzen. Diese Branchenzuschlags-Tarifverträge greifen teils schon nach vier Wochen.
iGZ-Mitgliedschaft als Qualitätssiegel
Bei der Suche nach einem passenden Zeitarbeitsunternehmen empfahl Linke, auf die Mitgliedschaft im Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) zu achten. „Denn dann steht Ihnen die unabhängige Kontakt- und Schlichtungsstelle zur Verfügung, sollte es doch einmal zu Problemen kommen.“ Außerdem bekommen Beschäftigte von iGZ-Mitgliedern einen Kompetenzpass ausgehändigt. „Das ist quasi ein Arbeitspass“, berichtete Boos aus der Praxis. Darin werde festgehalten, in welchen Bereichen die Arbeitnehmer bereits tätig waren und welche Erfahrungen sie dabei gesammelt haben.
Z direkt!
Die Teilnehmer freuten sich über die Flyer, die der iGZ speziell für Arbeitnehmer konzipiert hat. Dort fanden die Arbeitsuchenden übersichtliche alle Informationen zum Nachlesen. Zudem empfahl Linke den Arbeitsuchenden einen Blick in das Fachmagazin Z direkt!. Dort stelle der iGZ regelmäßig Beschäftigte vor, die durch Zeitarbeit einen Weg zurück in den Arbeitsmarkt gefunden haben. „Sie werden sehen, dass dies keine Einzelfälle sind“, machte Linke Mut. (ML)
Weitere allgemeine Informationen über die Branche gibt es unter dem Menüpunkt "Zeitarbeit".