IAB: Daten deuten auf steigende Arbeitslosigkeit

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer lag im September 2022 bei 100,4 Punkten und ist im Vergleich zum August um weitere 0,8 Punkte gesunken. Damit liegt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) laut Pressemitteilung knapp über der neutralen Marke von 100, was weiterhin leicht positive Aussichten signalisiert. Auf europäischer Ebene verzeichnet das Barometer den fünften Rückgang in Folge und liegt nun genau auf dem neutralen Stand von 100 Punkten. „Arbeitskräftemangel trifft auf Energiekrise. Der boomende Arbeitsmarkt bekommt einen Dämpfer“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Beschäftigung gesunken

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers sei im September im Vergleich zu August um 0,7 Punkte nochmals gesunken, befinde sich mit 103,7 Punkten aber weiter auf gutem Niveau. Die Beschäftigung, so das IAB, dürfte also weiterhin wachsen, wenn auch in einem langsameren Tempo.

Steigende Arbeitslosigkeit

Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit verzeichnet im September einen weiteren Rückgang von 0,9 Punkten und liege nun bei 97,1 Punkten. Damit entferne sie sich weiter von der neutralen Marke 100, was auf eine steigende Arbeitslosigkeit hindeute. „Kurzfristig hat die Fluchtzuwanderung die Arbeitslosigkeit erhöht“, bestätigt Weber, „für die Zukunft gibt es aber zusätzliches Beschäftigungspotenzial.“

Barometer verschlechtert

Der Stand des European Labour Market Barometer habe sich im September zum fünften Mal in Folge verschlechtert. Im Vergleich zum August sei der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des IAB um 0,9 Punkte gesunken und liege nun genau auf der neutralen Marke von 100 Punkten. In allen teilnehmenden osteuropäischen Ländern stehe das Barometer sogar noch deutlich schlechter – hier seien die Kriegswirkungen besonders spürbar. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit liege mit einem Rückgang von 1,0 Punkten aktuell bei einem Wert von 98,3 Punkten, was auf eine steigende Arbeitslosigkeit in den europäischen Ländern hinweise. Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung sei um 0,7 Punkte auf 101,7 Punkte gesunken, liege aber damit immer im leicht positiven Bereich. Wie für Deutschland gelte für die erfassten europäischen Länder insgesamt, dass eine eher positive Beschäftigungsentwicklung bei gleichzeitig ansteigender Arbeitslosigkeit erwartet werde. (WLI)

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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