IAB: Beschäftigung auf Rekordkurs
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist zum zweiten Mal in Folge gesunken, nachdem es im Juni zum ersten Mal seit über einem Jahr gefallen ist. Gegenüber dem Vormonat gab der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) um 0,2 auf 103,9 Punkte nach.
Das liegt laut Pressemitteilung des IAB an den schwachen Aussichten für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit: Die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers sank im Juli um 0,4 auf 100,8 Punkte. Laut IAB spielen vor allem die vielen Flüchtlinge, die in den kommenden Monaten aus den Integrationskursen auf den Arbeitsmarkt kämen, eine Rolle für die schwache Entwicklung. Trotz guter Arbeitsmarktlage seien zunächst zusätzliche Arbeitslosmeldungen zu erwarten.
Positive Aussichten
Dennoch könne die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers für die Vorausschau auf die Beschäftigungsentwicklung ihr hohes Niveau von 106,9 Punkten halten. „Die Beschäftigung steigt weiter mit Rekordtempo“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und Strukturanalysen“. Trotz Herausforderungen wie dem Brexit oder der Entwicklung in der Automobilwirtschaft seien die Bedingungen günstig. „Länger anhaltende Aufwärtstrends im Dienstleistungsbereich kommen aktuell mit einer starken Konjunktur in der Industrie zusammen.“
Monatliche Umfrage
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer beruht auf einer monatlichen Befragung aller lokalen Arbeitsagenturen. Während Komponente A der Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate dient, prognostiziert Komponente B die Beschäftigungsentwicklung.
Ausblick
Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). (SB)