IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt so stark wie noch nie
Der Frühindikator für den deutschen Arbeitsmarkt des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat laut IAB-Pressemitteilung im März gegenüber dem Vormonat um 1,5 Punkte auf 100,4 Punkte verloren. Das ist der stärkste Rückgang in einem Monat seit Einführung des Arbeitsmarkbarometers im Jahr 2011. Dabei habe die zugrundeliegende Befragung der Arbeitsagenturen noch überwiegend vor den Corona-Eindämmungsmaßnahmen stattgefunden.
Angesichts der zu erwartenden Einschnitte durch die Coronakrise forderte IAB-Volkswirt Enzo Weber massive Eingriffe des Staates. Beispielsweise müssten Neueinstellungen vorübergehend von Sozialversicherungsbeiträgen befreit und Kurzarbeit auch für neu eingestellte Mitarbeiter möglich werden. Weber erwartet einen sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit im kommenden Monat. „Bis April werden wir große Wirkungen sehen, das steht außer Frage", sagte er. Sollte die Krise nicht länger als einige Monate anhalten, sei die Wirtschaft jedoch in der Lage, wieder anzufahren. Längere Schließungen könnten zu einer größeren Zahl von Insolvenzen und damit zu langanhaltenden Auswirkungen führen.
Frühindikator
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Die Antworten seien größtenteils vor den Corona-Eindämmungsmaßnahmen der Regierungen in Bund und Ländern erfolgt. Der Indikator besteht aus einer Arbeitslosigkeitskomponente und einer Beschäftigungskomponente. Bei der Arbeitslosigkeit sank das Barometer um 0,8 Punkte auf 98,2 Punkte. Bei der Beschäftigung gab es einen deutlichen Rückgang um 2,3 Punkte auf 102,5 Punkte. (SaS)