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Das IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt im Juni zum dritten Mal in Folge und liegt nun bei 101,0 Punkten, 0,7 Punkte niedriger als im Vormonat.

IAB-Arbeitsmarktbarometer: Beschäftigung und Arbeitslosigkeit steigen an

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt im Juni um 0,7 Punkte auf 101,0 Punkte und liegt nun noch knapp über der neutralen Marke vom 100 Punkten. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erwartet steigende Beschäftigung, bei gleichzeitig steigender Arbeitslosigkeit. „Es gibt gute Chancen, dass immer mehr Zugewanderte aus der Ukraine offene Stellen in Deutschland besetzen werden. Aber zunächst bedeutet Jobsuche oft Arbeitslosigkeit“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“, im IAB-Arbeitsmarktbarometer vom 28. Juni.

Arbeitsmarkt weiterhin stabil

Der Wert des Arbeitsmarktbarometers zur Prognose der Arbeitslosigkeit in Deutschland sinkt zum vierten Mal in Folge, dieses Mal um ein Minus von 0,2 Punkten und liegt nun bei 97,9 Punkten. Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung fällt im Juni stärker um 1,1 Punkte, bleibt aber mit 104,2 Punkten noch immer auf einem guten Stand. Die Beschäftigungsperspektiven blieben somit weiterhin positiv, so Weber.

Deutscher Arbeitsmarkt auf europäisches Mittelmaß verschlechtert

Auch das European Labour Market Barometer fällt um 0,6 Punkte im Vergleich zum Vormonat auf 101,0 Punkte. Damit gleicht sich der in der Vergangenheit zumeist bessere Arbeitsmarktausblick in Deutschland an den europäischen Durchschnitt an. „Nach einer Erholung seit Jahresbeginn gibt es jetzt einen Dämpfer für die Aussichten auf den europäischen Arbeitsmärkten“, erläutert Weber, „Die Beschäftigung wird weiter zunehmen, wenn auch in einem langsameren Tempo.“

Datengrundlage

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 18 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Tschechien und Zypern.

Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labor Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Über den Autor

Jan Herzogenrath

Jan Herzogenrath ist seit September 2022 als Volontär im Fachbereich Kommunikation des iGZ tätig. Zuvor studierte er Digitale Filmproduktion an der School of Audio Engineering (SAE) in Bochum und arbeitete für die Internationale Film Fernseh und Musik Akademie (IFFMA).

 


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