"Gute Zeitarbeit spricht für sich"
Und das Interesse der jungen Politiker an der Zeitarbeitsbranche war riesengroß: Branchenzuschlagstarife, Übernahmequoten und durchschnittliche Überlassungsdauer waren nur einige Themen, die von den Teilnehmern nach dem Referat des Hauptgeschäftsführers angesprochen wurden. Zum Auftakt der Sitzung dokumentierte Stolz zunächst die Entwicklungen der Branche in den vergangenen drei Jahren, sprach die Vorkommnisse bei Schlecker und die Forderungen der Politik nach Angleichung der Entlohnung von Zeitarbeitnehmern und Stammpersonal an.
Image
Besonders interessierte sich die JU unter Vorsitz des Rechtsanwalts Thomas Kerkhoff in diesem Zusammenhang dafür, wie es eigentlich zu dem schlechten Image der Zeitarbeit gekommen sei. Werner Stolz erinnerte an die christlichen Haustarifverträge, die ein Unterlaufen der Tarifverträge mit den DGB-Gewerkschaften ermöglichten. Dumpinglöhne, der Schleckersche Drehtüreffekt sowie der Missbrauch von Werkverträgen haben, so Stolz, in den Medien und der Öffentlichkeit ein negatives Echo erzeugt. Er betonte, dass die konzerninterne Überlassung allerdings rein gar nichts mit der klassischen Zeitarbeit gemein habe.
Der Bezirksvorstand der Jungen Union Münsterland tagte jetzt in den Seminarräumen des iGZ in Münster.
iGZ-Aktivitäten
Der Hauptgeschäftsführer verwies zudem darauf, dass der iGZ sehr aktiv sei, um Missbrauch direkt an der Wurzel zu packen und sofort im Keim zu ersticken. Als Beispiele nannte er unter anderem den iGZ-Ethikkodex, die Kontakt- und Schlichtungsstelle sowie die Selbstverpflichtung der iGZ-Mitgliedsunternehmen, sich bei Anwendung von Werkverträgen am iGZ-DGB-Tarifvertrag zu orientieren.
Konsequenzen
Und der iGZ sei konsequent: „Wer sich nicht an die Kodex-Vorgaben des iGZ hält, wird aus dem Verband ausgeschlossen, was bislang viermal geschehen ist“, betonte Stolz. Die Junge Union zeigte sich beeindruckt. „Diese gute Zeitarbeit spricht für sich“, stellte der JU-Bezirksvorsitzende Kerkhoff anerkennend fest. „Deswegen ist das auch unser Motto für den iGZ-Bundeskongress am 20. Juni in Münster“, erwiderte der iGZ-Hauptgeschäftsführer schmunzelnd. (WLI)