Gute Chancen für angehende Auszubildende
„Bessere Chancen für Ausbildungssuchende als im Vorjahr“ meldet die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit Verweis auf ihr jetzt veröffentlichte Ausbildungsmarktbilanz 2017/2018. Gute Nachrichten gibt´s auch beim Blick auf die Ausbildungszahlen bei den Personaldienstleistungskaufleuten (PDK): 2017 unterschrieben 850 designierte PDKler den Ausbildungsvertrag mit ihrem jeweiligen Arbeitgeber.
Der Blick in die Statistik verrät: Die Zahlen im Bereich PDK sind seit Jahren stabil. 2016 beispielsweise entschieden sich 961 Nachwuchskräfte für diesen Ausbildungsweg, 2015 waren es 838. Seit Einführung der PDK-Ausbildung im Jahr 2008 blieb diese Zahl relativ konstant – lediglich während der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 sank die Zahl auf rund 750. Spitzenjahr war 2011, als sich die Konjunktur wieder immens belebte und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) 1.200 neue PDK-Auszubildende meldete.
Mehr Ausbildungsstellen
„Erstmals nach 1994 war die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen höher als die Zahl der gemeldeten Bewerber“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, mit Blick auf die Gesamtwirtschaft. „Allerdings“, so Scheele, „haben regionale, berufliche und qualifikatorische Ungleichgewichte weiter zugenommen. In der Folge blieben erneut deutlich mehr Ausbildungsstellen unbesetzt als im letzten Jahr. Gleichzeitig hat sich auch die Zahl der unversorgten Bewerber leicht erhöht.“ Wenn Bewerber laut Scheele auch Alternativen jenseits ihres Traumberufes in Erwägung ziehen und Betriebe sich hinsichtlich nicht ganz so guter Kandidaten offen zeigen, sei er optimistisch, dass in der Nachvermittlungszeit noch Ausbildungsverhältnisse zustande kommen.
Ausbildungsverträge
In der BA-Pressemitteilung heißt es weiter: Von Oktober 2017 bis September 2018 wurden den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern in gemeinsamen Einrichtungen insgesamt 565.300 Berufsausbildungsstellen gemeldet, deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum (+20.400). Der überwiegende Teil sind betriebliche Ausbildungsstellen; sie verzeichnen ein Plus von 19.100 auf 546.600. Die von Seiten der Kammern bislang vorliegenden Daten zu den 2018 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen sprechen ebenfalls für eine positive Entwicklung. Nach den Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des Handwerkskammertages sowie der Kammern der Freien Berufe wurden bis zum 30. September 2018 insgesamt 489.000 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das waren rund 8.500 mehr als vor einem Jahr.
Ungleichgewichte
Erstmals nach 1994 gab es mehr gemeldete Ausbildungsstellen als gemeldete Bewerber. Das gilt auch für die betrieblichen Ausbildungsstellen. So kamen bundesweit auf 100 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen 98 gemeldete Bewerber. Allerdings haben sich die bereits in den Vorjahren erheblichen regionalen, berufsfachlichen und qualifikatorischen Ungleichgewichte noch weiter verstärkt. Regional betrachtet waren in Süddeutschland, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern sowie im Saarland und in Hamburg deutlich mehr Ausbildungsstellen als Bewerber gemeldet. Im Gegensatz dazu fehlten betriebliche Ausbildungsstellen vor allem in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Hessen.
Gute Chancen
In einigen Berufen ist die Chance auf eine Ausbildungsstelle deutlich höher als in anderen. So fehlten Bewerber vor allem für Hotel- und Gaststättenberufe sowie für viele Handwerksberufe, zum Beispiel im Lebensmittelhandwerk und im Lebensmittelverkauf (Fleischerei und Bäckerei), in Bau- und baunahen Berufen, in Metallberufen und Berufen der Energietechnik. Im Gegensatz dazu gab es viel weniger Ausbildungsstellen als Bewerber zum Beispiel im Tischlerhandwerk, in der Informatik, in der Kfz-Technik, Büro- und Verwaltungsberufen oder in der (Zahn-)Medizinischen Fachassistenz.
Freie Stellen
In der Folge dieser Ungleichgewichte waren am 30. September 2018 insgesamt noch unbesetzte 57.700 Ausbildungsstellen zu vermitteln. Gegenüber dem Vorjahr waren das 8.700 mehr. Noch unbesetzt waren vor allem Ausbildungsstellen in einigen Handwerksberufen und in Hotel- und Gaststättenberufen. (WLI)