Großer Bedarf an Zeitarbeits-Flexibilität
Zeitarbeit ist und bleibt gefragt: Auch im Mai 2016 verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit (BA) für den Bereich Arbeitnehmerüberlassung ein Plus von 16.900 Zeitarbeitskräften – um 2,1 Prozent stieg die Zahl der Beschäftigten in dieser Branche von 812.500 auf 829.400 im Mai.
Flexibilität und der Abbau von Auftragsspitzen stehen offenbar nach wie vor ganz oben auf der To do-Liste der deutschen Wirtschaft: Im Vergleich zu den Vorjahreswerten stieg die Zahl der Zeitarbeitnehmer von 793.500 um 35.900 auf den jetzigen Stand, was ein Plus von 4,5 Prozent bedeutet.
Flexibler Einsatz
In diesen Zahlen spiegelt sich nicht zuletzt auch die konjunkturelle Entwicklung sowohl der deutschen Binnenmärkte als auch der Exportwirtschaft wider und attestiert der Zeitarbeitsbranche den hohen Stellenwert, der ihr beim flexiblen Einsatz in der Reaktion auf sich ständig ändernde Marktlagen zukommt.
Rückgang
Insgesamt betrachtet verzeichnete die BA für den Monat Juli einen leichten Rückgang in der Beschäftigung: „Der Arbeitsmarkt hat sich im Juli gut entwickelt. Mit der einsetzenden Sommerpause ist die Zahl der arbeitslosen Menschen angestiegen, saisonbereinigt gab es aber einen Rückgang“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise.
Sucharbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist laut BA-Pressemitteilung von Juni auf Juli um 47.000 auf 2.661.000 gestiegen. Hauptursache für den Anstieg ist die vorübergehende Sucharbeitslosigkeit junger Menschen. Sie beenden in den Sommermonaten ihre betriebliche oder schulische Ausbildung und suchen anschließend eine Stelle. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 7.000 abgenommen. Gegenüber dem Vorjahr waren 112.000 weniger Arbeitslose gemeldet.
Arbeitsunfähigkeit
Die Unterbeschäftigung, die auch Arbeitnehmer in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, ist um 14.000 gestiegen. Grund ist die stärkere Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik, insbesondere durch Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung sowie durch Dritte geförderte Maßnahmen, beispielsweise Integrationskurse beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung im Juli 2016 auf 3.570.000. Das waren 12.000 weniger als vor einem Jahr.
43,67 Millionen Beschäftigte
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind weiter gewachsen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Juni gegenüber dem Vormonat um 45.000 gestiegen. Mit 43,67 Millionen Beschäftigten fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 533.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach der Hochrechnung der BA von April auf Mai saisonbereinigt um 56.000 zugenommen. Mit 31,42 Millionen lag die Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr um 697.000 im Plus.
Offene Stellen
Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist nach wie vor sehr hoch. Im Juli waren 674.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 85.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt lag die Nachfrage gegenüber dem Vormonat mit 3.000 im Plus.
Ausbildung
Von Oktober 2015 bis Juli 2016 haben sich 509.600 Bewerber für eine Berufsausbildung gemeldet. Das waren ähnlich viele wie im Vorjahreszeitraum (-700). Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen liegt mit 511.300 Ausbildungsstellen deutlich über dem Vorjahr (+16.300). Damit gab es im Juli 2016 bundesweit etwas mehr gemeldete Ausbildungsstellen als gemeldete Bewerber. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz hängen sehr vom Berufswunsch ab.
Bewerber gesucht
Insbesondere in Hotel- und Gaststättenberufen, in Bauberufen, in vielen Handwerksberufen wie zum Beispiel Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, Gebäudereiniger, Fleischer oder Bäcker oder auch bei Berufskraftfahrern gibt es mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Umgekehrt ist die Lage zum Beispiel in Büro- und Verwaltungsberufen, in der Tierpflege, in Medienberufen oder in künstlerisch-kreativen Berufen. (WLI)