Griechenland verunsichert deutsche Wirtschaft

Der seit Jahresbeginn anhaltende Rückgang des IAB-Arbeitsmarktbarometers hat sich im Juni nicht fortgesetzt. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,7 auf 100,6 Punkte.

„Nachdem der Optimismus der Arbeitsagenturen in den letzten Monaten abgenommen hatte, ist der Abwärtstrend jetzt erst einmal gestoppt“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und Strukturanalysen" in einer Pressemitteilung. Der Wert von 100,6 liege zwar im positiven Bereich, allerdings nicht weit über der Marke, die eine gleichbleibende saisonbereinigte Arbeitslosigkeit signalisiere.

Unsicherheit erschwert Abbau der Arbeitslosigkeit

„Die anhaltenden Diskussionen um Griechenland führen zu Verunsicherungen in der Wirtschaft“, so IAB-Ökonom Weber. Ein deutlicher Abbau der Arbeitslosigkeit würde so erschwert. „Angesichts der Unwägbarkeiten ist die Entwicklung der Arbeitslosigkeit aber durchaus als robust zu bezeichnen“, schätzt Weber ein.

Monatliche Befragung

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer beruht auf einer monatlichen Befragung aller lokalen Arbeitsagenturen zu der von ihnen erwarteten Arbeitsmarktentwicklung in den nächsten drei Monaten. Der Indikator bezieht sich auf die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitslosigkeit, also unter Herausrechnung der üblichen jahreszeitlichen Schwankungen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (stark steigende Arbeitslosigkeit) bis 110 (stark sinkende Arbeitslosigkeit). (ML/IAB)

Die Zeitreihe mit den Werten ab November 2008 steht im Anhang zum Download.