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Gleichsetzung nicht hinnehmbar

Als „nicht mehr tragbar“, kommentierte Armin Zeller, iGZ-Landesbeauftragter für Baden-Württemberg, einen Bericht der Südwest Presse zum neuen Vetorecht des Porsche-Betriebsrats bei Zeitarbeits- und Werkverträgen. Die Gleichsetzung von Werkverträgen und Zeitarbeit sei nicht mehr hinnehmbar.

In der Zeitarbeitsbranche seien rund 850.000 Arbeitnehmer, meist in unbefristeten Arbeitsverträgen bei ihren Unternehmen beschäftigt. Als Grundlage der Entlohnung, so der Geschäftsführer der Ulmer Zeitarbeit GmbH, gebe es einen Tarifvertrag zwischen dem Zeitarbeitsgeberverband iGZ und den Gewerkschaften.

Branchenzuschläge

„Unser Mindestlohn ist seit Jahren tariflich festgelegt und höher als der gesetzlich vorgeschriebene“, so Zeller. „Wenn ich mir die Lohntabelle einschließlich der Branchenzuschläge für die M+E-Industrie ansehe, verdient ein Facharbeiter nach neun Monaten zwischen 16,47 Euro und 17,42 Euro pro Stunde. Niedriglohn sieht anders aus“, betont Zeller. Ihn ärgere insbesondere die Vermischung von Zeitarbeit und Werkverträgen.

Generalverdacht

„Damit  wollen die Gewerkschaften bewusst Stimmung bei Politik, Presse und der breiten Öffentlichkeit machen. Was mit Werkvertragsfirmen, dem Umgang mit den dortigen Mitarbeitern und der Bezahlung ist, kann ich nicht sagen. Dafür stehe weder ich noch unser Verband“, unterstreicht Zeller. „Ich möchte mit meiner Branche und meinem Unternehmen nicht immer unter Generalverdacht gestellt werden.“ Was bei Porsche ausgehandelt worden sei, könne außerdem nicht auf die gesamte Wirtschaft und schon gar nicht auf sämtliche Branchen übertragen werden. (WLI)