Gesprächsbereitschaft zeigen
Zwar hätte die Branche tatsächlich kein gutes Image, Journalisten seien grundsätzlich aber erst einmal neutral. Einzelfälle könnten jedoch durchaus eine gewisse Eigendynamik entwickeln, räumte er ein. Dem stimmte Schumacher zu, sei dies doch der Kern des Journalismus‘: Überraschende Ereignisse würden nun mal in den Mittelpunkt gestellt.
Journalisten gaben Anstoß
„Was ich bei der Zeitarbeitsbranche vermisse, ist das Bewusstsein dafür, dass der Journalismus zu der guten Entwicklung der letzten Jahre beigetragen hat“, warf Schumacher in die Runde. Die Selbstreinigung der Branche sei erst in Gang gekommen, nachdem Journalisten den Finger in die Wunde gelegt hätten. „Die Branche müsste fast dankbar sein“, resümierte er.
Verschlossene Branche
Als problematisch bezeichneten beide Redakteure die Tatsache, dass die Zeitarbeitsbranche sehr verschlossen sei. Es sei in der Vergangenheit häufig schwierig gewesen, Stellungnahmen zu bekommen oder Unternehmen zu finden, die bei einer Reportage mitwirken wollten. „Wenn man sich verschließt, denkt jeder Journalist, dass man was zu verstecken hat“, erläuterte Lamberty.
Alarmglocken
Speker warb für Verständnis. Nach der Amazon-Affäre seien zahlreiche Talkshows gesendet worden, teils mit sehr einschlägigen Titeln. „Dass dann auch bei harmlosen Anfragen die Alarmglocken angehen, müsste klar sein“, gab er zu Bedenken und fragte, was die Branche noch tun könne, um von den Medien möglichst neutral bewertet zu werden.
Dank an iGZ
„Transparenz und Zusammenarbeit“, griff Lamberty das zentrale Thema wieder auf. Kongresse wie dieser seien ein sehr guter Anfang. Schumacher lobte zudem die gute Zusammenarbeit mit dem Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ): „Mit diesem Verband ist die Arbeit leichter. Der iGZ ist einfach gesprächsfähiger. Ich finde immer jemanden, der schnell Antworten gibt.“ Dem stimmte Lamberty zu und dankte dem iGZ dafür, dass er kürzlich den Kontakt zu einem Mitgliedsunternehmen hergestellt hatte. (ML)