"Geschäftsmodell Zeitarbeit nicht gefährden"
„Wenn wir die Tore aufmachen und mehr als zweieinhalb Millionen Zeitarbeiter haben, dann entfällt der ursprüngliche Zweck der Zeitarbeit“, meinte Weise. In den USA sei die Zeitarbeitsbranche mittlerweile der drittgrößte Arbeitgeber. „Das“, so Weise, „ würde eine Flexibilität und Mobilität in den Arbeitsmarkt bringen, die die Menschen in Deutschland und die Sozialstaatsmodelle mit Sicherheit überfordern.“
Zeitarbeit nicht gefährden
Equal Pay nach vier Wochen wie aus CDU-Kreisen gefordert werde, sehe er aber skeptisch: „Zeitarbeitsunternehmen haben uns auch geholfen. Sie haben nach der Krise viele Arbeitslose eingestellt und ihnen eine Chance gegeben. Man darf nun das Geschäftsmodell der Zeitarbeitsunternehmen nicht gefährden.“ Die Gleichbezahlung von Zeitarbeitnehmern und Stammpersonal führe seiner Einschätzung nach dazu, dass die Zeitarbeit stark zurückgehen werde. „Was das richtige Maß ist, müssen die Tarifpartner aushandeln“, sagte Weise.
Günstige Entwicklung
Insgesamt schätze er, „dass sich der Arbeitsmarkt dieses und nächstes Jahr günstig entwickelt“. Die Exportaussichten der deutschen Industrie seien weiter gut, die Binnenkonjunktur sei stabil und die Unternehmen dadurch weiterhin bereit, neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Job-Aufschwung
Es sei jedoch zu erwarten, dass sich der Job-Aufschwung 2012 nicht mehr wie bisher fortsetze. „Wir sehen aber auch nach den Turbulenzen an den Finanzmärkten derzeit keinen Anlass, von unserem bisherigen Korridor für nächstes Jahr abzuweichen“, betonte Weise. Demnach sinke die Arbeitslosigkeit im nächsten Jahr auf 2,7 Millionen. Was dem Arbeitsmarkt neben der guten Konjunktur helfe, sei die wachsende Sorge vieler Unternehmen vor einem Fachkräftemangel. Jeder Firmenchef sei daher bestrebt, qualifizierte Mitarbeiter zu halten. (Lausitzer Rundschau, 22.08.´11)