Geplante Zeitarbeitsregulierung kritisiert

"Ich warne davor, dass ein weiterer Eingriff, eine weitere Reglementierung und auch eine weitere Reduzierung der Flexibilität am Ende ganze Wertschöpfungsketten gefährdet", warnte Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth vor den geplanten gesetzlichen Änderungen von Zeitarbeit und Werkverträgen in der Koalitionsvereinbarung.

Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa äußerte der Manager, das könne dazu führen, dass Deutschland als Produktionsstandort infrage gestellt werde: "Es gibt viele Industrien, auch die Automobilzulieferer, die aktiv ins Ausland verlagert haben."

Kurzer Zeitraum

Laut Porth entspreche die geplante Beschränkung der Höchstüberlassungsdauer auf 18 Monate nicht den Zyklen einzelner Branchen. In der Automobilindustrie seien 18 Monate ein kurzer Zeitraum. In der Kommunikationsbranche hingegen seien 18 Monate vergleichsweise lang, verdeutlichte der Experte. Eine Realisierung hätte große Nachteile für die Autobranche. "36 Monate wären die bessere Lösung verbunden mit der Öffnungsklausel, dass die Tarifparteien entsprechende Fristen vereinbaren können, die zur jeweiligen Branche passen", nannte Porth eine Alternative.

Spielraum

Die geplanten Änderungen bei Werkverträgen werden laut Daimlervertreter ebenfalls kritisch gesehen: "Beim Thema Werkverträge geht es auch darum, dass dem Betriebsrat keine zusätzliche Mitbestimmung eingeräumt wird", betonte er. Spielraum sehe er lediglich bei mehr Informationsrechten. (WLI)