Gehrke: Unfairer Vergleich bei Krankheitstagen
„Da werden einfach Äpfel mit Birnen verglichen!“, ärgert sich Martin Gehrke, stellvertretender iGZ-Bundesvorsitzender. Ein Großteil der Zeitarbeitskräfte sei im verarbeitenden Gewerbe eingesetzt. Es sei doch nur logisch, dass es im Umfeld von Maschinen und technischen Geräten häufiger zu Unfällen komme als in einem Großraumbüro. „Wenn man einen fairen Vergleich ziehen möchte, dann müssen solche Verschiebungen im Einsatzbereich mitberücksichtigt werden“, fordert der iGZ-Arbeitssicherheitsexperte, die Zahlen nicht mit der Gesamtwirtschaft, sondern nur mit dem verarbeitenden Gewerbe zu vergleichen.
Unterschiedliche Gesundheitszustände
Neben den unterschiedlichen Einsatzbereichen nennt die Bundesregierung in ihrer Antwort aber noch einen weiteren Aspekt: Zeitarbeitskräfte bekämen beispielsweise häufiger Antidiabetika verschrieben. Das spreche dafür, dass der Gesundheitszustand von Zeitarbeitskräften und Beschäftigten aus anderen Branchen grundsätzliche und von der Art ihrer Beschäftigung unabhängige Unterschiede aufweisen.
Unfallzahlen halbiert
„Aus den Zahlen darf man also keine falschen, vorschnellen Schlüsse ziehen“, betonte Gehrke. Schaue man isoliert auf die Unfallzahlen in der Zeitarbeitsbranche, werde schnell klar, dass diese seit Jahren rückläufig seien. Zwischen 1998 und 2014 konnte die Anzahl der Unfälle nahezu halbiert werden. (ML)