Für die Zukunft gut aufgestellt

„Industrie 4.0 und die Herausforderungen der Globalisierung erfordern in vielen Unternehmen eine noch höhere Flexibilität“, prophezeit Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ), in der Zeitung „Die Wirtschaft“. Er sieht in dieser Entwicklung eine neue Chance für die Zeitarbeitsbranche.

„Die Branche hat sich sehr professionalisiert“, weiß Stolz. Mit einem umfassenden Paket an Personaldienstleistungen stelle sie sich für die Zukunft auf. Denn neben den politischen Entwicklungen muss die Zeitarbeit auch den wachsenden Fachkräftemangel im Blick behalten. „Wir reagieren darauf unter anderem mit fachspezifischer Weiterbildung, um unsere Kunden passgenau bedienen zu können“, zitiert die Wirtschaftszeitung den iGZ-Hauptgeschäftsführer. Besondere Aufmerksamkeit liege derzeit auf weiblichen Arbeitskräften und Menschen über 50 Jahren.

Höchstüberlassungsdauer

Politisch gesehen werde es der Zeitarbeitsbranche nicht einfach gemacht, schreibt das Blatt. In der zweiten Hälfte der Legislaturperiode wolle die Bundesregierung die gesetzlichen Weichen neu stellen und Zeitarbeitseinsätze auf 18 Monate beschränken. „Wem nützt dies?“, fragt sich Stolz mit Blick auf Krankheitsvertretungen und Projekte in Unternehmen, die häufig länger dauerten. „Wenn man sich schon auf 18 Monate festlegen will, dann sollten Tariföffnungsklauseln vorgesehen werden. Die Sozialpartner können dann entsprechende Regelungen selbst ausgestalten“, zitiert „Die Wirtschaft“ Stolz weiter.

Lohnangleichung

Ebenso blicke der Verband skeptisch auf die geplante Entgeltgleichheit nach neun Monaten. Der iGZ plädiere stattdessen für das gestufte Lohnangleichungssystem, das die Sozialpartner 2012 aushandelten. Diese Branchenzuschläge gebe es inzwischen in elf Bereichen. „Wie die Politik entscheiden wird, ist noch offen“, fasst die Wirtschaftszeitung zusammen. Laut Stolz sei die Bundesregierung auf jeden Fall nachdenklich geworden. Beschlüsse sollen aber erst 2016 getroffen werden. (ML/Die Wirtschaft)