Flüchtlinge über Zeitarbeit integrieren
Zeller, der auch kommissarisches Mitglied im Bundesvorstand des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) ist, erklärte dem Bundestagsmitglied zunächst die Arbeitsweise eines mittelständischen Zeitarbeitsunternehmens. Dabei erläuterte er auch die aktuellen Sorgen und Nöte der Branche.
Mögliche Folgen
Im Gespräch thematisierte Zeller unter anderem die möglichen Folgen einer erneuten Regulierung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) auf Basis der Koalitionsvereinbarung. Hauptsächlich, so der iGZ-Landesbeauftragte, ginge eine weitere gesetzliche Regulierung zu Lasten der Zeitarbeitnehmer. Als Beispiele nannte er die geplante Beschränkung der Überlassungsdauer auf 18 Monate und Equal Pay nach neun Monaten. Vor allem träfe eine solche Regelung Mitarbeiter, die in längerfristigen Arbeiten – wie etwa Elternzeitvertretung oder Projektarbeit bei Ingenieuren – eingesetzt seien.
Branchenzuschläge
Auch Equal Pay nach neun Monaten gehe völlig an der Realität vorbei. Die bessere Lösung seien die tariflich vereinbarten Branchenzuschläge – bereits nach sechs Wochen erhalte der Zeitarbeitnehmer danach die erste Gehaltserhöhung, die zeitlich gestaffelt über neun Monate an das Gehalt des Stammpersonals angepasst werde. Und: Müsse ein Zeitarbeitnehmer nach 18 Monaten den Arbeitsplatz wechseln, fange er wieder beim Grundgehalt an, zeichnete er die Widersprüchlichkeit des Gesetzesentwurfs nach.
Fachkräftemangel
Zunehmend Sorgen bereite der Branche außerdem der steigende Fachkräftemangel. Hierbei, so Zeller, müsse der Blick nun auf die Flüchtlingsintegration gerichtet werden. Die Zeitarbeitsbranche biete ideale Voraussetzungen für eine Eingliederung via Arbeit. Zurzeit weisen laut Landesbeauftragtem bereits gut ein Viertel aller Zeitarbeitnehmer ausländische Wurzeln auf – für die Disponenten sei der Umgang mit allen daraus resultierenden Aufgaben also bestens vertraut.
Erleichterung
Die (faktische) Verkürzung des Einsatzverbots für Flüchtlinge in Zeitarbeit auf 15 Monate stelle zwar eine Erleichterung dar, zielführender sei jedoch – wie in den anderen Branchen sonst auch – die Aufhebung nach drei Monaten.
Kontakt halten
Zeller gab der CSU-Abgeordneten eine iGZ-Broschüre mit weiteren Informationen mit auf den Weg und versprach, weiterhin den Kontakt zu pflegen - Albsteiger sitzt im Bildungsausschuss und interessiert sich sehr für das Thema Integration von Flüchtlingen. „Deshalb“, so Zeller, „möchte sie auf dem Laufenden gehalten werden, was der iGZ weiterhin plant und unternimmt.“ (WLI)