Flexible Arbeitszeitmodelle auf dem Vormarsch

„Fast jeder dritte Arbeitgeber sperrt sich gegen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, fasst der Tagesspiegel das Ergebnis einer Umfrage unter 4000 Arbeitnehmern zusammen. Thorsten Rensing, iGZ-Bundesvorstandsmitglied, schaut lieber auf die positive Aussage: „Zwei Drittel der Arbeitgeber reagieren also flexibel auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter“, freut er sich.

Darunter zähle auch die Zeitarbeitsbranche. In den vergangenen Jahren spürte der Unternehmer, dass familienfreundlichen Arbeitszeiten immer mehr Bedeutung zukam. „Viele Bewerber müssen parallel zu ihrem Berufsleben ihre Kinder oder auch ihre Eltern versorgen. Eine typische 40-Stunden-Woche ist für viele aus diesen privaten Gründen gar nicht machbar“, berichtet Rensing aus seiner Erfahrung.

Teilzeitwünsche berücksichtigen

Das iGZ-Mittelstandsbarometer verrät, dass die Teilzeitquote in der Zeitarbeit mit rund elf Prozent noch relativ gering ausfällt. „Wir sind aber gerne bereit, die Teilzeitwünsche unserer Mitarbeiter so gut es eben geht zu berücksichtigen“, betont Rensing. Manchmal sei es auch möglich, dass sich zwei Beschäftigte eine Vollzeitstelle teilen. „Jobsharing nennt man das“, verrät Rensing.

„Keine negative, sondern eine positive Entwicklung“

Mit Missmut registrierte er daher auch die jüngste Berichterstattung zum angeblichen Anstieg prekärer Beschäftigungsverhältnisse. „Ja, es gibt heute mehr Teilzeitkräfte als noch vor 20 Jahren“, kommentiert Rensing. „Das ist aber keine negative, sondern eine positive Entwicklung.“ Die meisten Teilzeitkräfte seien Frauen, die neben ihren familiären Verpflichtungen einer Erwerbstätigkeit nachgehen. „Flexible Beschäftigungsmöglichkeiten und bessere Betreuungsangebote haben das überhaupt erst möglich gemacht“, betont Rensing. (ML)