Flexibilität und Sicherheit kein Gegensatz

Im Zuge der zunehmenden Flexibilisierung der Erwerbstätigkeit steht die Balance zwischen Stabilität und Flexibilität für Personen und Institutionen im Zentrum der Forschung. Es gilt, die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und zu fördern, ohne die gesundheitliche und soziale Integrität von Beschäftigten und Familien zu verletzen.

Das Projekt behandelt drei zentrale Fragestellungen:

Wie viel Stabilität ist für Stamm- und Zeitarbeitsbelegschaft erforderlich, wie viel Flexibilität ist zumutbar?

Wie lässt sich im Bereich der Beschäftigung in beiden Bereichen eine Balance von Stabilität und Flexibilität in Unternehmen herstellen?

Wie lässt sich diese Balance vor dem Hintergrund zunehmender Flexibilisierung für beide Belegschaften optimieren?

Auf der Abschlussveranstaltung in Rostock kamen noch einmal alle verschiedenen Sichtweisen zu Wort. Dabei wurde deutlich, dass kreative, intelligent organisierte Branchenmodelle entwickelt werden müssen, die allen Beteiligten an dem Zeitarbeits-Dreiecksverhältnis Perspektiven und Mehrwert verschaffen.

In dem (Streit) Gespräch mit dem IG Metall-Vertreter Schad wies iGZ-Hauptgeschäftsführer RA Werner Stolz u.a. darauf hin, dass sich die Zeitarbeitsbranche aus dem Dauer-Sperrfeuer von Politik, Gewerkschaften und Medien befreien müsse. Dies könne durch eine selbstbewusste Weiterentwicklung des Branchen-Leitbildes geschehen: qualifizierte Lösung von Personalanforderungen der Kunden, Integrations- und Karrierechancen für Mitarbeiter und Marktauftritt als Top-Arbeitgeber mit fairen Beschäftigungsbedingungen. Der iGZ habe hierzu bereits bemerkenswerte Impulse (Mindestlöhne, Ethik-Kodex,Kompetenzpass etc.) gesetzt. Er appelierte an den Gewerkschaftsvertreter, die vereinfachende Equal Pay-Forderung nicht als Allheilmittel einer zukunftstauglichen Zeitarbeit anzusehen. Dieser komplexe Ansatz müsse vielmehr praxisgerecht in den Branchentarifen so implementiert werden, dass nicht neue Ungerechtigkeiten und Probleme entstehen, die den Interessen der Beschäftigten eher zuwiderliefen.