Flexibilität der Hauptgrund für den Einsatz von Zeitarbeit

77 Prozent sehen den Vorteil darin, Arbeitsverhältnisse schnell und unbürokratisch wieder zu beenden, und 46 Prozent nutzen die Möglichkeit, damit erkrankte Mitarbeiter zu ersetzen. An dem Forschungsprojekt, an dem der Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie der Uni Erlangen-Nürnberg, das Fraunhofer Institut Magdeburg, die RWTH Aachen, und der Personaldienstleister RKM beteiligt sind, ist der iGZ Valuepartner.

Flexibilisierungsstrategien

1221 überwiegend produzierende kleine und mittlere Unternehmen nahmen zu ihren Flexibilisierungsstrategien Stellung - die meisten davon Industrieunternehmen, insbesondere aus den Branchen Maschinenbau, Metallerzeugung und Automobilindustrie). 40 Prozent der befragten Unternehmen hatten bereits Erfahrungen mit dem Einsatz von Zeitarbeit. Als Haupthinderungsgrund für den Einsatz von Zeitarbeitnehmern nannten die Befragten laut Studie, die Arbeitsaufgaben erfordern ein spezifisches Wissen, welches Zeitarbeitnehmer nicht mitbringen - 77 Prozent. In 40 Prozent der befragten Unternehmen dauern die Einsätze weniger als drei Monate. Dabei beschäftigen rund 64 Prozent der Kundenunternehmen der Zeitarbeitsbranche nur einen geringen Anteil an Zeitarbeitern (unter fünf Prozent).

Qualifikationsniveau

Für 78 Prozent der Unternehmen steht das Qualifikationsniveau der Zeitarbeitnehmer an erster Stelle bei der Auswahl eines Personaldienstleisters. 33 Prozent achten darauf, dass das Zeitarbeitsunternehmen auf die jeweilige Branche des Kunden spezialisiert ist.

Entscheidendes Kriterium

"Diese deutschlandweite Unternehmensbefragung zu Flexibilisierungsanforderungen und flexiblem Mitarbeitereinsatz bestätigt eindrucksvoll die Rolle, die Zeitarbeit bei Kundenunternehmen spielt. Entscheidendes Kriterium ist nach wie vor der hohe Flexibilisierungsgrad, der durch die Zeitarbeit gewährleistet wird - damit bleibt die deutsche Wirtschaft im nationalen wie auch internationalen Vergleich wettbewerbsfähig", betonte der iGZ-Geschäftsführer, RA Dr. Martin Dreyer, angesichts der Ergebnisse. Äußerst wichtig sei zudem der Qualitätsanspruch der Kundenunternehmen. Qualifizierung und Weiterbildung seien wichtige Module in einer modernen Zeitarbeit:

Weiterbildungsklausel

Mit einer Weiterbildungsklausel im neuen iGZ-DGB-Tarifvertrag haben wir damit bereits einen großen Schritt nach vorn gemacht", unterstrich Dreyer die Bedeutung von Weiterbildungsmaßnahmen mit Blick auf den stetig steigenden Fachkräftemangel. Wissenschaftliche Ansprechpartnerin für die Studie ist Dipl.-Psych. Cynthia Sende, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie an der Universität Erlangen-Nürnberg, Tel.: (0911) 5302-147, Cynthia.Sende@wiso.uni-erlangen.de.