Flexibilität bis in die Chefetagen
Laut iGZ-Mittelstandsbarometer arbeiten 5,8 Prozent der Zeitarbeitskräfte im akademischen Bereich. Gerade dort sind die Einsatzdauern besonders lang. „Mit ein Grund, warum wir uns klar gegen die politischen Pläne stellen, eine Höchstüberlassungsdauer einzuführen“, kommentiert Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Denn solche Projekte könnten schnell der Vergangenheit angehören, dürften Zeitarbeitskräfte nicht mehr länger als 18 Monate in einem Einsatzbetrieb arbeiten.
Hauptmotiv: Wissenszuwachs
Denn Interimsmanager werden nicht nur dann gerufen, wenn Unternehmen unpopuläre Entscheidungen umsetzen müssen, schreibt die Wirtschaftswoche. Für 72,2 Prozent der deutschen Arbeitgeber sei der kurzfristige Wissenszuwachs der Manager auf Zeit der Hauptgrund dafür, Interimsmanager einzustellen. „Der Einsatz von Interimsmanagern hilft Unternehmen dabei, flexibel und wettbewerbsfähig zu bleiben“, erläutert Stefan Zweck, Executive Director bei der Personalberatung Michael Page, mit Blick auf eine Studie in Zusammenarbeit mit TNS Infratest in 17 Ländern. Darüber hinaus seien Interimsmanager in Deutschland sehr angesehene Mitarbeiter. 86,9 Prozent der Unternehmer bewerten ihre bisherigen Erfahrungen als positiv oder sehr positiv.
Hohe Gehälter
„Ganz billig ist der Spaß allerdings nicht“, verrät die Wirtschaftswoche. Denn Interimsmanager verdienen einer Umfrage der Ludwig Heuse GmbH zufolge rund 960 Euro – pro Tag. Bei 200 Arbeitstagen im Jahr bedeute das ein Jahresgehalt von rund 192.000 Euro. Die Vermittlungsgebühr für das Zeitarbeitsunternehmen komme da jedoch noch oben drauf. Glück für die Interimsmanager: Nicht einmal jedes vierte Unternehmen gab in der Umfrage an, bei der Einstellung aufs Geld zu schauen. (ML)