Fachkräftemangel vermeidbar
Dabei handelt es sich um eine Aktualisierung der Studie Arbeitslandschaft 2040: Neben einem verlängerten Prognosezeitraum und angepassten Annahmen zur wirtschaftlichen Entwicklung an das aktuelle konjunkturelle Umfeld wurde auch die Arbeitskräftenachfrage grundlegend aktualisiert.
Herausforderung
„Die Fachkräftesicherung bleibt eine zentrale Herausforderung für unser Land", interpretierte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt die Ergebnisse der Arbeit. „Mit unseren Studien zur Entwicklung von Arbeitskräfteangebot und -nachfrage machen wir seit Jahren auf den Fachkräftemangel und seine Konsequenzen für die Wirtschaft am Standort Deutschland und Bayern aufmerksam.“
Defizite
Ein Minus von 1,8 Millionen Arbeitskräften prognostizieren die Experten bis zum Jahr 2020 – davon werden insbesondere 1,2 Millionen Arbeitnehmer mit einem Berufsabschluss und 500.000 Hochschulabsolventen fehlen. Es sei damit zu rechnen, dass das Defizit 2020 wie auch im Jahr 2040 vor allem bei Fachkräften mit einer Lehre sowie einer Meister- oder Technikerausbildung bestehen wird. Bei Arbeitnehmern ohne berufliche Bildung sei indes langfristig von einem Überangebot auszugehen.
Engpässe
Diese Entwicklung basiere auf den Bildungsanstrengungen der vergangenen Jahre: Der Anteil der Hochschulabsolventen sei deutlich gestiegen. Der aktuelle Mangel an Arbeitskräften erstrecke sich fast über die gesamte Bandbreite von Tätigkeiten, Fachrichtungen und Berufen. Engpässe treten laut Studie in erster Linie auf dem Dienstleistungssektor - vornehmlich Gesundheit und Pflege - aber auch im verarbeitenden Gewerbe wie etwa der Fertigung, Forschung und Entwicklung auf.
Arbeitsmarktpotenziale
Brossardt: „Trotz der bisher eingeleiteten Maßnahmen zur Fachkräftesicherung wird das Defizit weiter steigen und erst gegen Ende des Prognosezeitraums leicht abnehmen. Entsprechend gilt es, weiter aktiv die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass vorhandene Arbeitsmarkpotenziale noch besser als bisher genutzt werden und so der Fachkräftebedarf in unserem Land langfristig gedeckt werden kann.“
Zeitarbeit 2030
Auch der iGZ beschäftigt sich seit einem Jahr mit der Problematik. Die Projektgruppe „Zeitarbeit 2030“ unter der Leitung von Nicole Munk und Klaus-Dieter Scholz erarbeitet einen Bericht über die Auswirkungen des Wandels der Arbeitswelt für Personaldienstleister im Allgemeinen und Zeitarbeitsunternehmen im Besonderen.
Handlungsfelder
Dazu analysiert die Projektgruppe unter Beteiligung verschiedener gesellschaftlicher Vertreter und externer Experten, wie sich die Arbeitswelt in den kommenden Jahren entwickeln wird. Untersuchungen, die sich mit dieser Frage auseinander setzen, werfen dabei den Blick ins Jahr 2030. Bestehende Erkenntnisse werden gesichtet und diskutiert, um schließlich Handlungsfelder zu erarbeiten. (WLI)