Fachkräfteeinwanderung: Gesetzentwurf mit „immenser Schwachstelle"

Zur ersten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung äußerte sich jetzt auch Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), und kritisierte scharf das Drittstaatsverbot in der Zeitarbeitsbranche:

Immense Schwachstelle

„Das Gesetz in seiner aktuellen Fassung hat eine immense Schwachstelle: Es schließt die Zeitarbeitsbranche bei der Anwerbung von Fachkräften aus Drittstaaten aus. Das ist angesichts von Fachkräftemangel und digitalem Wandel zu kurzsichtig, es darf hier keine ideologischen Grenzen geben. Die Erfahrung und Expertise der Personaldienstleister kann besonders kleinen und mittelständischen Unternehmen helfen, geeignete Arbeitskräfte außerhalb der EU zu rekrutieren und Menschen eine Perspektive auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu geben.“

Praxisferner Entwurf

In der Pressemitteilung des BGA heißt es weiter: „Die Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland dringend notwendig und lange überfällig. Aber dieser Entwurf ist immer noch zu bürokratisch, kompliziert und praxisfern. Hier müssen die Regierungsparteien in den kommenden Wochen noch nachbessern, Vorschläge von uns Verbandsvertretern liegen dazu vor. Es geht aber nicht nur um fach- sondern um Arbeitskräfte insgesamt. Wir Unternehmerinnen und Unternehmer weisen seit langem darauf hin, dass der Arbeitskräftemangel einer der größten Bremsblöcke ist, wenn es um zukünftiges Wirtschaftswachstum geht.“

Mehr Tempo

Nur mit diesem Gesetzesentwurf sei es nicht getan. „Wir brauchen auch deutlich mehr Tempo bei der praktischen Umsetzung. Wer monatelang auf ein Visum warten muss, geht in ein anderes Land. Die Bürokratie darf uns auf diesem richtigen und wichtigen Weg nicht ausbremsen."

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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