Europapolitische Kontakte vertieft

Den direkten Kontakt zur europapolitischen Spitze sowie zu wichtigen wirtschaftlichen Entscheidungsträgern suchte der iGZ beim Tag der Bayerischen Wirtschaft der vbw in Brüssel. Stefan Sudmann, Leiter des iGZ-Rechtsreferates, und die iGZ-Landesbeauftragte Petra Eisen repräsentierten den Verband vor Ort.

Während der zweitägigen Veranstaltung richteten die Teilnehmer den Blick darauf, welche Anforderungen die lokalen Regionen an die EU-Wirtschaftspolitik haben. Günther Oettinger, Vizepräsident der Europäischen Kommission, Dr. Beate Merk, Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen, und Bertram Brossardt, vbw-Hauptgeschäftsführer, setzten dazu inhaltliche Impulse.

Kompetenz der Zeitarbeit nutzen

Beim Abgeordnetenfrühstück suchte Sudmann den direkten Kontakt zu MdEP Thomas Mann, Vizepräsident des Ausschusses für Beschäftigung und Soziale Angelegenheiten. Die Jugendarbeitslosigkeit sei in der Europäischen Union ein großes Problem, fasste der iGZ-Referatsleiter zusammen. Die Zeitarbeitsbranche könne mit ihrer Kompetenz helfen, sowohl inländische als auch ausländische Jugendliche in den Arbeitsmarkt zu integrieren. „Welche Ansätze entwickelt die EU konkret, um der Jugendarbeitslosigkeit entgegenzuwirken?“, wollte Sudmann wissen.

Qualifizierung stärken

Thomas Mann erinnerte an die Fördermittel des Europäischen Sozialfonds, die auch für Projekte der Zeitarbeitsbranche beantragt werden könnten. Die neue Förderperiode begann in diesem Jahr und erstreckt sich bis Ende 2020. Er verwies auf Modellprojekte u.a. in Hessen, in denen spanische Arbeitnehmer fit für den deutschen Arbeitsmarkt gemacht würden. Bertram Brossardt, vbw-Hauptgeschäftsführer, unterstützte grundsätzlich den Ansatz von iGZ-Referatsleiter Sudmann und dem Mitglied des Europäischen Parlamentes, Thomas Mann. Die bayerische Wirtschaft setze sich, bisher auch ohne Hilfe der EU, stark dafür ein, inländische wie ausländische Arbeitnehmer aus- und fortzubilden.

Rechtliche Hürden beseitigen

Schon heute investieren Personaldienstleister wie das iGZ-Mitglied Eisen Personal-Service in die Aus- und Fortbildung und die Verbesserung der Deutschkenntnisse ausländischer Arbeitnehmer. Von der EU könne man sich als Unterstützung die Beseitigung rechtlicher Hürden vorstellen. Wünschenswert wäre zudem die Förderung von Sprachkursen, die seitens der Bundesregierung gekürzt wurde. Auch MdEP Monika Hohlmeier, die in ihrem Statement das Augenmerk auf die vielen jungen Talente unter den zahlreichen Kriegsflüchtlingen dieser Tage gelenkt hatte, zeigte sich höchst interessiert an einem Austausch mit dem iGZ zu dieser Thematik.

Austausch mit US-Diplomat John Kornblum

Die enge Zusammenarbeit zwischen vbw und iGZ hat bereits Tradition. Seit Jahren setzt sich die iGZ-Landesbeauftragte Petra Eisen für einen engen Austausch zwischen den beiden Verbänden ein. Als einziger Zeitarbeitgeberverband war der iGZ nun mit einem Stand auf der Fachmesse des Tages der Bayerischen Wirtschaft in Brüssel vertreten. Dort empfing der iGZ unter anderem US-Diplomat John Kornblum, der auch für die führende europäische Wirtschaftskanzlei Noerr als Senior Counselor tätig ist. Mit ihm diskutierten Sudmann und Eisen unter anderem über die Unterschiede der Zeitarbeit in Deutschland und den USA. Auch über die wichtige Rolle der Zeitarbeit bei der Bewältigung der beschäftigungspolitischen Herausforderungen Europas herrschte Einigkeit. (ML)