Erstmals Fluktuationsquote bei Stellenwechsel berechnet

Das Marktvolumen für Personalvermittlung in Deutschland liegt für das Jahr 2020 bei 15,1 Milliarden Euro. Corona-bedingt ist der Markt im Vergleich zu 2019 um knapp 35 Prozent geschrumpft. 13,6 Prozent aller 33,4 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben 2020 eine Stelle in einem neuen Unternehmen angetreten.

Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk & Hossenfelder hat erstmals auf Basis einer repräsentativen Befragung von Berufstätigen in Deutschland eine Fluktuationsquote und den Anteil der Personalvermittlungen an allen Stellenwechseln berechnet. Bisher verfügbare Zahlen zum Marktvolumen decken laut Lünendonk-Pressemitteilung lediglich Segmente ab. Die Ergebnisse sowie die detaillierte Studie stehen ab sofort unter www.luenendonk.de zum Download bereit.

Markt intransparent

Der Markt für Personalvermittlung in Deutschland sei intransparent. Bisher existieren, so Lünendonk, lediglich Daten zum Markt für Executive Search und für Unternehmen mit Schwerpunkttätigkeit Personalvermittlung. Dies decke nur kleinere Segmente ab, da im Markt viele Kleinunternehmen tätig seien sowie Dienstleister, für die Personalvermittlung zum erweiterten Leistungsportfolio gehöre wie etwa Zeitarbeitsunternehmen. In Zusammenarbeit mit den miteinander im Wettbewerb stehenden Personaldienstleistern Hays und JOB AG hat Lünendonk über 5.000 Berufstätige zu Stellenwechseln und Beteiligung von Personalvermittlern in Deutschland in den Jahren 2018 bis 2020 befragt sowie Dienstleister zu üblichen Honoraren für Personalvermittlungen.

Belastbare Daten

Studienautor Thomas Ball ordnet die Ergebnisse in der Presseverlautbarung ein: „Erstmals liegen nun belastbare Daten zur Fluktuationsquote in Deutschland sowie zum Anteil der privaten Personalvermittler an Stellenwechseln vor. Das Marktvolumen ist mit mehr als 15 Milliarden Euro deutlich größer als bisher angenommen. Die Studie zeigt: Personalvermittlung agiert nicht in einer Nische, sondern trägt wesentlich dazu bei, dass Unternehmen Stellen mit dringend benötigten Qualifikationen schneller besetzen können. Das stärkt den Wirtschaftsstandort Deutschland.“

Fluktuationsquote

Die Fluktuationsquote steige in Zeiten konjunktureller Schwäche. Wechselten 2018 im Durchschnitt 7,7 Prozent der Berufstätigen ihre Stelle, waren es 2019 bereits 12,5 Prozent. Im Corona-Jahr 2020 sei die Fluktuationsquote leicht gestiegen, jedoch sei gleichzeitig der Anteil der Personalvermittler an den Stellenwechseln gesunken: 2019 waren noch bei knapp 38 Prozent der Stellenwechsel Personalberater oder -vermittler beteiligt, 2020 waren es aufgrund der Unsicherheiten, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, nur 24 Prozent. Um den Corona-Effekt einzuordnen, wurden die Werte für drei Jahre abgefragt.

5.229 Befragte

Die von Hays und JOB AG unterstützte Lünendonk-Studie „Marktvolumen für Personalvermittlung in Deutschland 2018 bis 2020“ basiert auf der Befragung von 5.229 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland und ist repräsentativ für Berufstätige in Deutschland. Zudem seien die Antworten von 49 Unternehmen zu Honoraren für Personalvermittlung in die Studie einbezogen worden. Die Studie enthalte zahlreiche Auswertungen und Berechnungen, wie zum Beispiel das unkonkrete und konkrete Potenzial für Personalvermittlung, den Anteil verschiedener Gruppen von Vermittlern, eine Auswertung nach soziodemografischen Merkmalen und kausale Zusammenhänge. (WLI)

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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