Erste TÜV-Prüfung der Integrations-Experten
Eine gewisse Nervosität war schon zu spüren: Nachdem sich die Teilnehmer des iGZ-Integrationslehrgangs drei Tage lang mit verschiedenen Aspekten der interkulturellen Kompetenz beschäftigt hatten, stand nun die erste Abschlussprüfung vor dem TÜV Rheinland auf dem Programm. Bei Bestehen erhalten die Prüflinge ein personenbezogenes Zertifikat.
„Den Integrationslehrgang haben wir ganz neu ins Seminarprogramm aufgenommen“, berichtet Clemens von Kleinsorgen aus dem iGZ-Referat Arbeitsmarktpolitik. Seit das Integrationsgesetz gelockert und der Einsatz von Flüchtlingen in der Zeitarbeitsbranche vereinfacht wurde, habe es immer wieder Fragen aus der Mitgliedschaft gegeben. „Die Mitglieder wollten wissen, was sie bei der Beschäftigung von Flüchtlingen beachten müssen – sowohl rechtlich als auch auf der sozialen Ebene“, ergänzt Referatskollegin Katharina Leusing.
Rechtliche Aspekte
Das iGZ-Weiterbildungsreferat um Annette Messing stellte daraufhin ein Programm auf die Beine, das all diese Aspekte berücksichtigt. Im ersten Modul werden alle Rechtsfragen geklärt: Welche Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es? Welche Sanktionen drohen im Fall einer illegalen Beschäftigung? Wer hilft bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse? iGZ-Juristin Judith Schröder erklärt, worauf Disponenten achten müssen.
Fördermaßnahmen
Das zweite Modul behandelt die Fördermaßnahmen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Unter bestimmten Voraussetzungen zahlt die BA zum Beispiel einen Eingliederungszuschuss, ein Vermittlungsbudget oder eine Einstiegsqualifizierung. Außerdem gibt es Programme zur berufsbezogenen Deutschförderung, die von Kleinsorgen im Seminar vorstellt.
Gesellschaftsverständnis
Abschließend behandelt Britta Sophie Weck im dritten Modul die soziokulturelle und psychosoziale Komponente der Flüchtlingsbeschäftigung. Sie gibt Einblicke in die unterschiedlichen Gesellschafts- und Rollenverständnisse zwischen der europäischen und der arabischen Kultur. Die Referentin thematisiert die Herausforderungen für die internen Mitarbeiter und gibt Tipps, wie eine Willkommenskultur im Unternehmen etabliert werden kann. (ML)