IAB erwartet spürbare Erholung des Arbeitsmarktes

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer legt seit Dezember erneut spürbar zu und liegt im Januar 2023 mit einem Anstieg um 1,6 Punkte bei 102,9 Punkten. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rangiert damit deutlich über der neutralen Marke von 100 und weist auf eine positive Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt hin.

Trendwende

Diese ist stärker als in Europa, auch wenn sich hier ebenfalls eine Trendwende zeigt: Mit einem Anstieg von 0,8 auf 100,5 Punkte überschreitet das europäische Barometer die neutrale Schwelle von 100. „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der Arbeitsmarkt die Folgen der Energiekrise überwindet. Die Zeiten steigender Arbeitslosigkeit infolge des Krieges dürften vorbei sein“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Arbeitsmarktbarometer steigt

Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit verzeichne laut IAB-Pressemitteilung im Januar den vierten Anstieg in Folge und lege kräftig um 2,5 Punkte auf 101 Punkte zu. Der Wert liege erstmals seit der Registrierung der Geflüchteten aus der Ukraine über 100 und weise auf eine leicht sinkende Arbeitslosigkeit hin. Auch die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers setze, so das IAB, ihren Aufwärtstrend fort und steige im Januar um 0,8 Punkte. Sie liege nun bei 104,8 Punkten und signalisiere ein anhaltendes Beschäftigungswachstum.

Arbeitskräfte extrem knapp

Neben der Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Beschäftigung schätzen die Arbeitsagenturen in der Befragung auch ein, inwieweit die Besetzung offener Stellen in ihrem Agenturbezirk durch begrenzt verfügbare Arbeitskräfte erschwert werde. Im Januar sei der darauf basierende Arbeitskräfteknappheits-Index des IAB auf einen neuen Rekordstand gestiegen. „Arbeitskräfte sind aktuell so knapp wie seit dem Wirtschaftswunder nicht mehr“, erläutert  Weber.

Europäische Entwicklung sehr unterschiedlich

Die Arbeitsmarktaussichten in Deutschland seien weiter besser als in anderen Teilen Europas: Der Gesamtwert des European Labour Market Barometers verbessere sich zwar, liege mit 100,5 Punkten im Januar aber nur knapp über der neutralen Marke. Die Arbeitslosigkeitskomponente lege mit 1,0 Punkten deutlich zu, wenngleich mit 99,2 Punkten ein geringer Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet werde. Die Beschäftigungskomponente steige mit 0,5 Punkten auf 101,7 leicht an. Zwischen den europäischen Ländern sei die Entwicklung laut IAB sehr unterschiedlich. „Die besten Arbeitsmarktaussichten gibt es momentan in Mitteleuropa“, stellt Weber fest. Für alle Länder bestünden im Falle einer weiteren geopolitischen Eskalation aber erhebliche Risiken.

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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