Equal Pay: Zeitarbeit aus Bewerbersicht

So haben die Niederlassungen des iGZ-Mitgliedsunternehmens GESS schon seit Monaten mehr Anfragen vorliegen als sie besetzen können - weil ganz einfach die geeigneten Bewerber fehlen. Wichtig in diesem Zusammenhang sind die Aufklärung durch die Verbände und gezielte Personalmarketingkampagnen.

Ausgleich

Ein weiterführendes Instrument ist mit Sicherheit auch der Ausgleich der unterschiedlichen Bezahlung der Zeitarbeitnehmer im Vergleich zu den Stamm-Mitarbeitern. Der neue iGZ-Tarifvertrag sieht hier bereits deutliche Lohnsteigerungen vor. Häufig kann GESS seinen Mitarbeitern durch die Nutzung außertariflicher Zulagen schon deutlich höhere Gehälter zahlen - insbesondere bei gut qualifizierten Mitarbeitern. Immer mehr Unternehmen vereinbaren auch jetzt schon Equal-Pay-Verträge, obwohl die Bundesregierung ihr Gesetz hierzu noch nicht verabschiedet hat. Insgesamt scheinen sich alle Beteiligten weiterhin darüber einig zu sein, dass Qualität auch ihren Preis hat und eine klare und gleiche Behandlung der Zeitarbeitnehmer auch Wettbewerbsvorteile bringt. Auch GESS sieht in dieser Entwicklung große Chancen. Insbesondere die Rekrutierung von qualifiziertem Fachpersonal würde durch Equal Pay deutlich vereinfacht.

Referenzmodelle

Der iGZ unterstützt die Forderung danach, dass gerade Mitarbeiter, welche länger über die Zeitarbeit bei einem Unternehmen beschäftigt sind, auch im gleichen Rahmen entlohnt werden wie die Stamm-Mitarbeiter. Werner Stolz, Bundesgeschäftsführer des iGZ, kann sich in diesem Zusammenhang z.B. Stufen- oder Referenzmodelle vorstellen und verweist auf bereits bestehende Besserstellungsvereinbarungen, wie der iGZ sie mit der IG Metall abgeschlossen hat. (Quelle: Personalwirtschaft 10/2010). Auch das Management von GESS beschäftigt sich intensiv mit dieser Entwicklung und führt aktuell Gespräche mit den Großkunden von GESS.

Unterschiedliche Rahmenbedingungen

Schwierigkeiten bereiten hier die jeweils sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen für Mitarbeiter in den Unternehmen. Solange ein Zeitarbeiter in nur einem Kundenunternehmen beschäftigt ist, ist das Handling einfach, Probleme treten bei wechselnden Einsätzen auf. Hier muss eine deutliche Regelung das Ziel eines möglichen neuen Gesetzes sein. Weiterhin gilt aber auch, dass der Lohn alleine für viele Mitarbeiter nicht der wichtigste Punkt ist. Die Zeitarbeit bleibt weiterhin ein Sprungbrett in Positionen und Unternehmen, die für die Bewerber auf dem direkten Weg nicht erreichbar gewesen wären. Dies bestätigen auch die Mitarbeiter bei GESS. Zudem belegen dies die reinen Fakten: Für bis zu 60% der Zeitarbeiter ergibt sich durch Ihren Einsatz eine Festanstellung im Kundenunternehmen. (Gess Personalmanagement Magazin, Herbst 2010)