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Laut Bundesagentur für Arbeit stammen etwas über ein Fünftel aller gemeldeten Arbeitsstellen aus der Arbeitnehmerüberlassung – 2019 war es noch ein Drittel.

20 Prozent weniger offene Arbeitsstellen

Die Zahl der offenen Arbeitsstellen in Deutschland habe im September 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat saisonbereinigt um mehr als 20 Prozent abgenommen, berichtet die index Gruppe in ihrem aktuellen index Stellenmarktindikator. Dabei gehe die Anzahl an ausgeschriebenen Stellen im Dienstleistungssektor mit einem Minus von rund 31 Prozent mit am stärksten zurück.

Zeitarbeitsbranche meldet weniger Arbeitsstellen

Auch in der Arbeitnehmerüberlassung geht die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen zurück, berichtet die Bundesagentur für Arbeit (BA) in ihrem Bericht Blickpunkt Arbeitsmarkt - Entwicklungen in der Zeitarbeit. Der Anteil der gemeldeten Stellen aus der Zeitarbeit an allen bei der BA gemeldeten Stellen habe bislang noch rund ein Drittel ausgemacht. Mit der konjunkturellen Schwäche ab 2019 und noch einmal verstärkt durch die Folgen der Corona-Pandemie habe sich das Angebot weiter  stetig verringert. Im Jahr 2021 lag der Anteil bei 27 Prozent. Im Juni 2023 kamen, so die BA, lediglich noch 21 Prozent der gemeldeten Arbeitsstellen aus der Arbeitnehmerüberlassung.

Stellenangebote spiegeln Wirtschaftslage wider

Die konjunkturelle Schwäche zeige sich nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums aktuell nicht nur am Rückgang der Produktion und in den rückläufigen Umsätzen im Einzelhandel: Auch das Recruiting laufe momentan auf Sparflamme. Wenn man die Entwicklung des index Stellenmarktindikators seit 2015 betrachtet werde deutlich, wie gut der Stellenmarkt die wirtschaftliche Lage in Deutschland wiederspiegele, vergleicht index.

Nach dem pandemiebedingten Einbruch der Konjunktur und dem damit verbundenen Rückgang an ausgeschriebenen Jobangeboten stieg der index-Stellenmarktindikator von März 2021 bis Mai 2022 kontinuierlich an. Dieser habe sich bis einschließlich Mai 2023 auf einem konstant hohen Niveau befunden. In den vergangenen vier Monaten seien jedoch deutlich weniger Stellen ausgeschrieben worden. So liege der saisonbereinigte Index im September 2023 um knapp 20 Prozent niedriger als vor einem Jahr.

Zeitarbeit wichtiger Frühindikator

Die Arbeitskräftenachfrage in der Zeitarbeit sei in besonderem Maße mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland verbunden, attestiert die BA. Die Stellenmeldungen aus der Branche richteten sich sehr stark an erwarteten Aufträgen für die Zukunft aus. Daher werde sie häufig auch als Frühindikator für konjunkturelle Schwankungen gesehen. Ein deutlicher Anstieg der Stellenmeldungen aus der Zeitarbeitsbranche werde laut BA dabei als Indikator für eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt gewertet – ein auffälliger Rückgang an Arbeitsstellen könne hingegen als ein erstes Anzeichen für einen wirtschaftlichen Abschwung gesehen werden.

Einzelne Branchen unterschiedlich stark betroffen

Der index Stellenmarktindikator zeigt auch, wie unterschiedlich die verschiedenen Branchen betroffen sind. Während die ausgeschriebenen Arbeitsstellen in der Energieversorgung mit einem Plus von elf Prozent erneut leicht gestiegen seien, gebe es im Vergleich zum September 2022 vor allem im verarbeitenden Gewerbe ein Minus von 33 Prozent. Der Dienstleistungsbereich habe einen Einbruch von minus 31 Prozent zu verzeichnen.

Methodik

Der index Stellenmarktindikators informiert seit August 2023 monatlich über Entwicklungen am deutschen Stellenmarkt. Die Personalmarktforschung index Research hat für die Auswertung die öffentlich ausgeschriebenen Stellen in 137 Printmedien und 42 Online-Jobbörsen analysiert.

Über den Autor

Jan Herzogenrath

Jan Herzogenrath ist seit September 2022 als Volontär im Fachbereich Kommunikation des iGZ tätig. Zuvor studierte er Digitale Filmproduktion an der School of Audio Engineering (SAE) in Bochum und arbeitete für die Internationale Film Fernseh und Musik Akademie (IFFMA).

 


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E-Mail: herzogenrath@ig-zeitarbeit.de

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