Einwanderungsgesetz: Kritik nimmt deutlich zu

Die Irrungen und Wirrungen des geplanten Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, auf dessen Titel – bislang – das „Wir-müssen-leider-draußen-bleiben-Schild“ für die Zeitarbeitsbranche prangt, werden mittlerweile zunehmend von den Medien ins Visier genommen. Neben einem Beitrag im „heute journal“ des ZDF beschäftigte sich vor allem die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) mit der Thematik, einwandernde Fachkräfte nicht über Zeitarbeit beschäftigen zu lassen.

„Wenn man der Zeitarbeit eins nicht absprechen kann, dann, dass sie weiß, wie man Menschen aus­ländischer Herkunft in Arbeit bringt“, heißt es da etwa in einem Kommentar der Redakteurin Britta Beeger. Nach einem Hinweis des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) auf die jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) stellte sie denn auch fest, dass „fast 120 000 Men­schen aus den acht wichtigsten Asyl­herkunftsländern, darunter Syrien, Af­ghanistan und der Irak, im ver­gangenen Jahr in Deutschland Arbeit gefunden haben.“

"Geradezu grotesk"

Mehr als ein Drittel davon seien in der Zeitarbeit untergekommen. Auch in der Zeitarbeitsbranche insgesamt bewege sich die Zahl der Beschäftigten mit Migrationshintergrund und/oder ausländischen Wurzeln bei rund 30 Prozent. „Gera­dezu grotesk“, so Beeger, sei es angesichts dieser Fakten, dass die Zeitar­beit nach dem Willen der Bundesregie­rung als einzige Branche auch künftig keine Fachkräfte aus dem EU-Ausland anwerben dürfe. Zumal sie damit Unter­nehmen helfen könnte, dringend benö­tigte Arbeitskräfte zu finden.

Prädestiniert

Das sei umso abwegiger, als dass gerade die Zeitarbeitsbranche regelrecht prädestiniert sei, den Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften professionell helfen zu können. „Der Verdacht liegt nahe, dass eine ungeliebte Branche wieder einmal kleingehalten werden soll“, lautet das Fazit der FAZ-Redakteurin. (WLI)