„Durch Verteuerung der Zeitarbeit fallen einfache Arbeiten weg“
Dabei wies er die Zuständigkeit der Südwestmetall für diese Diskussion zurück. Da die Zeitarbeitnehmer bei einem Zeitarbeitsunternehmen angestellt seien, liege die Entscheidungshoheit über Lohnsteigerungen bei den Zeitarbeitsfirmen. Diese stünden derzeit in Verhandlungen mit den DGB-Gewerkschaften, zu der auch die IG Metall gehöre. „Wir als Südwestmetall können grundsätzlich keinen Einfluss nehmen auf Arbeitsverhältnisse Dritter“, so Dulger.
Sehr niedrige Zeitarbeitsquote
Zudem bekräftigte der Südwestmetall-Chef, dass in der Metall- und Elektrobranche lediglich 170.000 der rund eine Millionen Zeitarbeitnehmer in Deutschland arbeiteten. Die Branche zähle also nicht zu den Hauptabnehmern der Zeitarbeit. Da insgesamt rund dreieinhalb Millionen in der Branche beschäftigt seien, sei die Zeitarbeitsquote sehr niedrig.
Flexibles Arbeitsmarktinstrument
Eine Verteuerung der Zeitarbeit würde Dulger weniger stören als ein größeres Mitspracherecht der Gewerkschaften. Zeitarbeit diene in der Metall- und Elektrobranche nicht zum Drücken der Lohnkosten, sondern um konjunkturelle Schwankungen auszugleichen. Aufgrund der turbulenten Zeiten sei es wichtig, dass die Unternehmer weiterhin flexibel über den Einsatz von Zeitarbeit entscheiden dürften.
Beschäftigungsmotor
An der derzeitigen Konzeption der Zeitarbeit möchte Dulger festhalten. Andernfalls würde der Beschäftigungsmotor ins Stottern gebracht, der vielen Menschen aus der Arbeitslosigkeit zurück in den Arbeitsmarkt geholfen habe. 14 bis 17 Prozent der Zeitarbeitnehmer würden vom Kundenunternehmen fest übernommen. Durch eine Verteuerung der Zeitarbeit würden nach und nach die einfachen Tätigkeiten für Geringqualifizierte wegfallen. (ML)