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„Flexibilität wird zum Dauerzustand in Unternehmen und gerade da kann Zeitarbeit helfen. Die zukünftige Aufgabe der Zeitarbeit ist es, den Anforderungen der Volatilität noch stärker nachzukommen“, betonte Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen, bei seinem Grundsatzreferat auf der Messe Zukunft Personal in Köln.

Digitale Revolution oder Evolution?

„Flexibilität wird zum Dauerzustand in Unternehmen und gerade da kann Zeitarbeit helfen. Die zukünftige Aufgabe der Zeitarbeit ist es, den Anforderungen der Volatilität noch stärker nachzukommen“, betonte Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen, bei seinem Grundsatzreferat auf der Messe Zukunft Personal in Köln.

Er sprach in seinem Vortrag über die Herausforderungen der neuen digitalen Arbeitswelt und wie die Zeitarbeitsbranche diese meistert. „Es wird gesellschaftspolitische Entwicklungen geben, die wir jetzt noch nicht voraussagen können. Die Frage hierbei ist, ob es sich wirklich um eine digitale Revolution oder doch eher um eine Evolution handelt?“

Zeitarbeit als Flexibilitätsinstrument

Durch die immer stärker werdenden Anforderungen der digitalen Arbeitswelt müssen Unternehmen flexibel auf die dadurch entstehenden Veränderungen reagieren können. „Die Unternehmen befinden sich in einer Flexibilitätszange“, erklärte Stolz. „Einerseits entstehen durch die automatisierten Betriebsabläufe reduzierte beziehungsweise geänderte Anforderungen der Einwirkung durch menschliche Arbeitskraft. Andererseits steigen auch die Wünsche nach mehr Flexibilität im Arbeitsangebot.“ Zeitarbeit biete hier ganz wesentliche Lösungsansätze. Sie könne einerseits den wichtigen Bedürfnissen der Unternehmen gerecht werden. Andererseits biete die Zeitarbeit den Mitarbeitern ein unbefristetes, sozialversicherungspflichtiges und tarifiertes Beschäftigungsverhältnis. Dadurch hätten Mitarbeiter eine besondere soziale Sicherheit.

Innovative Personalentwicklung

Vor allem Zeitarbeitsunternehmen und ihre Mitarbeiter müssen für sich überlegen, wo Digitalisierung auch in den internen Arbeitsabläufen in Zukunft eine Rolle spielen kann und wird. Aber insbesondere welche Auswirkungen das für den Mitarbeiter und das jeweilige Unternehmen hat. „Personaldienstleister müssen innovative Wege finden, um eine noch aktivere Rolle bei der Qualifizierung ihrer internen und externen Mitarbeiter zu spielen“, betont Stolz. „Die Kompetenzen der Mitarbeiter müssen auf die aktuellen und zukünftigen Anforderungen der Digitalisierung vorbereitet werden.“ Daher sei es unerlässlich die Qualitätsstandards zu erweitern, um die Mitarbeiter nachhaltig an das Unternehmen zu binden.  

Kultureller Wandel

Fragen, die durch die Digitalisierung aufkommen, können aktuell noch nicht vollständig, sondern erst im Prozess der weiteren strukturellen Umsetzung beantwortet werden. Unternehmen müssen neue Wege finden, um generationsspezifische Zielgruppenansprachen zu finden. Aber auch wie sich Kulturen ändern oder wie sich die Wirtschaft verändern wird, wisse zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand so genau, da sei noch viel "Glaskugelblick" dabei. „Durch die Digitalisierung sollen nach amerikanischen Studien angeblich 50 Prozent aller jetzigen Arbeitsplätze wegfallen“, so Stolz. „Die Digitalisierung birgt aber auch Chancen. Neue Berufsfelder werden entstehen, Unternehmen können ihren Service verbessern, dadurch entsteht eine stärkere Kundenbindung. Neue Märkte können erschlossen werden und die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens kann gestärkt werden." Die Vergangenheit habe gezeigt, dass dabei durchaus eine Kompensation von Arbeitsverlusten möglich sei, wenn rechtzeitig an wichtigen Stellschrauben wie etwa Qualifizierungs- und Bildungsmaßnahmen gedreht werden.

Globale Mitarbeitergewinnung

Besonders der demografische Wandel sei ein globaler Trend, der keinen Gesetzmäßigkeiten im klassischen Sinne folgen würde. „Die Lücke auf dem Arbeitsmarkt wird zwar immer größer, aber es starke regionale und branchenbezogene Diskrepanzen. In Bayern oder BW herrscht fast Vollbeschäftigung. In den östlichen Bundesländern dagegen ist die Zahl der Arbeitslosen teilweise noch hoch.“ Daher müssen die Unternehmen teilweise schon jetzt wie etwa im Pflegebereich weltweit Mitarbeiter rekrutieren und nicht nur in der EU und Deutschland. „Besonders Zeitarbeitsunternehmen sind Recruiting-Profis und ermöglichen Flexibilität. Denn gute Zeitarbeit ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt“, stellte  Stolz fest und ermunterte die zahlreichen Zuhörer, die positiven Branchen-Chancen noch stärker öffentlich zu kommunizieren. (SB)