Dienstleister im Krisenmodus
Jedes zweite Business-to-Business-Dienstleistungsunternehmen (B2B) erwartet angesichts der Coronakrise im Geschäftsjahr 2020 eine negative Abweichung um mehr als zehn Prozent vom geplanten Jahresumsatz – besonders davon betroffen sind laut einer Online-Befragung des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder Anbieter von Zeitarbeit und Personaldienstleistung sowie Consultants. Die teilnehmenden Zeitarbeitsunternehmen vermerkten neben den zu erwartenden Umsatzrückgängen – 55 Prozent rechnen mit über zehn Prozent Minus – auch Personalausfälle und -reduzierung.
96 Prozent der Teilnehmer gaben laut Lünendonk-Pressemitteilung an, komplett (65 Prozent) oder teilweise (31 Prozent) einen Krisenplan umgesetzt zu haben. Hauptgründe für die Maßnahmen seien die zu erwartenden Umsatzverluste durch COVID-19, aber auch Prozessanpassungen aufgrund von Home-Office-Regelungen, Ausfall von Kundenmeetings und Events sowie Verschiebung von Projekten und Budgets. 89 Prozent der Studienteilnehmer rechnen, so Lünendonk, im Geschäftsjahr 2020 mit negativen Abweichungen vom geplanten Jahresumsatz.
Zeitarbeit auf die Probe gestellt
Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter von Lünendonk & Hossenfelder, erläuterte dazu: „89 Prozent der Studienteilnehmer beklagen signifikante Auswirkungen der Corona-Krise auf den Jahresumsatz. Bei Betrachtung der Managementberater steigt dieser Anteil auf 94 Prozent, bei den IT-Beratern und Facility-Service-Anbietern auf jeweils 90 Prozent. Die Zeitarbeitsunternehmen kommen auf 88 Prozent. Nach einem herausfordernden Geschäftsjahr 2019 stellt die aktuelle Situation die Zeitarbeitsbranche erneut auf die Probe.“ Bei den Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern rechnen 71 Prozent der Teilnehmer mit einem Umsatzrückgang.
Auswirkungen
Auf die Frage, welchen Impact die Corona-Krise auf das aktuelle Geschäft habe, antworteten die Personaldienstleister auf einer Skala von 1 (kein Einfluss) bis 10 (sehr hoher Einfluss) im Mittel mit 8,13. 157 B2B-Service-Provider kamen durchschnittlich auf 7,96. Facility-Management- und Instandhaltungsunternehmen landeten im Schnitt bei 8,24.
157 Teilnehmer
An der Online-Befragung des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder nahmen 157 Personen teil. Sie verteilen sich auf die B2B-Service-Märkte Management- und IT-Beratung, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatung, Facility Management und Instandhaltung sowie Personaldienstleistung. 11 Prozent der Teilnehmer sind Vorstandsmitglieder, 48 Prozent haben eine Geschäftsführerposition inne, 25 Prozent fungieren als leitende Angestellte. (WLI)