DGFP: Vorrangprüfung abschaffen
Jeder fünfte Flüchtling hat durch die Zeitarbeitsbranche den Einstieg in das Berufsleben gefunden. Damit ist die Zeitarbeit ein wichtiges Sprungbrett in den deutschen Arbeitsmarkt. Insbesondere für Geflüchtete bietet die Branche gute Integrationsvoraussetzungen. Das geht aus dem aktuellen Standpunktpapier der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP) hervor.
Die DGFP fordert vor allem, den Zugang zum Arbeitsmarkt für alle Flüchtlinge in Deutschland zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Sie sieht besonders die Politik in der Pflicht, alle bürokratischen Hindernisse für eine Eingliederung der Flüchtlinge zu beseitigen.
Vorrangprüfung unnötig
Momentan hat die Bundesregierung die Vorrangprüfung bei der Besetzung von Arbeitsplätzen und die Zulassung von Flüchtlingen in ein Arbeitsverhältnis bei Zeitarbeitsunternehmen für drei Jahre ausgesetzt. Bei der Vorrangprüfung untersucht die Bundesagentur für Arbeit (BA), ob es für die vorhandene Position einen geeigneteren deutschen Bewerber gibt. Laut DGFP sei diese Prüfung in Zeiten von Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel veraltet und bundesweit abzuschaffen.
BA verzögert Prüfung
Aktuell haben 133 von insgesamt 156 Agenturbezirke der BA die Vorrangprüfung für drei Jahre ausgesetzt, teilt die DGFP mit. Weiterhin muss die BA innerhalb von zwei Wochen prüfen, ob gleichwertige Arbeitsbedingungen für Geflüchtete in der Duldungsphase bestehen. Dies geschehe jedoch, laut DGFP, nicht immer zeitnah und das müsse vermieden werden.
Arbeitseinstieg erleichtern
Auch die Genehmigung der Ausländerbehörden für die Aufnahme eines Arbeitsverhältnisses sei momentan noch nötig, der Entscheidungsprozess aber nicht immer transparent und ersichtlich genug, kritisiert die DGFP. Dieser Prozess müsse daher abgeschafft werden. Mit diesen Forderungen erhofft sich die DGFP einen transparenteren und erleichterten Zugang für Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt. (SB)