Der Zeitarbeitsbranche mehr Gehör verschaffen
Dr. Timm Eifler ist neuer iGZ-Landesbeauftragter für Hamburg. Einhellig entschieden sich die knapp 40 Teilnehmer des iGZ-Mitgliedertreffens für den Geschäftsführer der hanfried Personaldienstleistungen GmbH, der die Nachfolge von Christian Baumann, iGZ-Bundesvorsitzender, antritt. Eifler engagiert sich zudem in der Tarifkommission des iGZ und ist als Beisitzer im iGZ-Bundesvorstand aktiv.
Timm Eifler betonte, der Zeitarbeit müsse mehr Gehör verschafft werden – auch, wenn der Wind von vorne komme. Die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt im Norden brauchen, so Eifler, Personaldienstleistungen, „und wir liefern Qualität“, erklärte der iGZ-Landesbeauftragte.
Herausforderungen meistern
Es gelte, die Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu meistern und das Image der Branche zu verbessen: „Wir müssen alte Herausforderungen mit neuem Engagement meistern“, unterstrich Eifler. „Mit den Mitarbeitern im Blick können sich die die Zeitarbeitsunternehmen im Norden fit für die Zukunft machen“, unterstrich er. Die Zeitarbeit sei im Norden gut aufgestellt – größte Herausforderung sei nun der Wandel am Arbeitsmarkt. Um diese zu bewältigen, müsse die Zusammenarbeit und der Austausch innerhalb der Branche gefördert werden.
Erholungseffekte
Zum Auftakt der Veranstaltung richtete Christian Baumann den Blick auf die aktuelle Situation der Zeitarbeitsbranche. Insbesondere verwies der iGZ-Bundesvorsitzende auf die Auswirkungen der Coronakrise auf die Wirtschaft, die bereits vorher unter einer Konjunkturdelle zu leiden hatte. Die Entwicklung für die Zeitarbeit sei auch mit Blick auf die großen Umsatzrückgänge insbesondere in der Automobilindustrie toxisch gewesen. Der negative Effekt habe teils zu Marktverlusten von bis zu 50 Prozent geführt. In der Zeit nach dem Lockdown allerdings habe es auch einen Erholungseffekt gegeben, verwies Baumann auf den Status der Zeitarbeit als Frühindikator der deutschen Wirtschaft. Das Geschäftsklima verbessere sich derzeit wieder, richtete er den Blick nach vorn. „Die Branche ist gut aufgestellt, wenn das Geschäftsmodell klar und eine Modernisierung erfolgt ist“, nannte er die Bedingungen für eine gesicherte Zukunft.
Mehr Emotionalität gefordert
Jens Issel, iGZ-Fachbereichsleiter Kommunikation, referierte im Anschluss über die Positionen und Ziele des Verbandes. Unter anderem thematisierte er das – immer noch – schlechte Image der Zeitarbeitsbranche. Es gelte, sehr sachlich mit dem Thema umzugehen, um das Image zu ändern. Sachliche Argumentation sei ebenso zu berücksichtigen, wie etwa die Frage, wie und ob der Begriff „Zeitarbeit“ dabei mittlerweile „verbrannt“ sei. Ziel müsse es sein, Verbündete zu finden und Glaubwürdigkeit zu schaffen – hierbei solle vor allem auch die jüngere Generation mit angesprochen werden. Wichtig sei es, alle Kanäle zu bespielen, verwies er auf die Social-Media-Kanäle, die der iGZ auch schon bediene. „Wir brauchen Influencer, die positiv und emotional von der Zeitarbeit berichten“, stellte er zusammenfassend fest.
iGZ-Musterverträge
Ass.jur. Mandy Ostermeier, iGZ-Fachbereich Arbeits- und Tarifrecht, informierte die Mitglieder schließlich über die jüngsten Änderungen in den iGZ-Musterarbeitsverträgen. Die Juristin sprach zudem über die Themen Arbeitszeitkonten und Gleichstellungsgrundsatz, bevor die Teilnehmer abschließend noch über die Änderungen in den Branchenzuschlagstarifen diskutierten. (WLI)