Den iGZ-Ethikkodex diskutiert

Der iGZ-Ethikkodex ist derzeit – neben den Tarifverhandlungen – das bestimmende Thema im mitgliederstärksten Zeitarbeitgeberverband. Rund 50 iGZ-Mitglieder diskutierten in Hamburg, moderiert vom Landesbeauftragten Angelo Wehrli, den Kodex, der auf der Mitgliederversammlung am 28. März in Potsdam beschlossen werden soll.

Zunächst stellte Marcel Speker, Leiter Kommunikation im iGZ, den geplanten Inhalt näher vor. Wehrli betonte, dass der Ethikkodex nur schriftlich dokumentiere, was in den iGZ-Mitgliedsunternehmen eigentlich schon selbstverständlich sei. Dem Gebot der Transparenz folgend habe der iGZ den Entwurf nun zur Diskussion gestellt – insgesamt seien aus der Mitgliedschaft rund 50 Ideen zur Thematik eingereicht worden. Auch Harald Hundeshagen, ehemaliger iGZ-Landesbeauftragter in Hamburg, stellte während der Versammlung seine Anregungen vor.

Fairer Umgang

Angelo Wehrli fasste zusammen, mit dem Kodex werde nun der faire Umgang sowohl der Unternehmer untereinander, als auch mit der Mitarbeiterschaft verschriftlicht. Dies sei ein weiterer wichtiger Schritt in der Außenwirkung, denn der Kodex trage dazu bei, das Image der Branche weiter zu verbessern. Als Beispiel nannte die iGZ-Bundesvorsitzende Ariane Durian, die maßgeblich an der Idee und Gestaltung des Ethik-Kodex´ mitgearbeitet hatte, die Inkassobranche. Deren Image habe sich nach der Definition eines Kodex´, an den sich alle Mitglieder halten, sehr geändert. Der iGZ sei stets innovative Wege gegangen und sei damit als Branchen-Impulsgeber stets gut gefahren.

Definiertes Minimum

iGZ-Hauptgeschäftsführer Werner Stolz betonte, der Kodex sei nicht nur Lametta, um einen Baum zu schmücken. Der Kodex müsse auch gelebt werden, und das darin definierte Minimum einer guten Zeitarbeit könne den Unternehmen auch zugemutet werden. Angelo Wehrli bestätigte, er unterstütze als Landesbeauftragter den von der iGZ-Projektgruppe vorgeschlagenen Ethikkodex und werde ihn auch auf der Mitgliederversammlung am 28.3. in Potsdam mittragen.

PDK-Ausbildung

Beate Lohse, Abteilungsleiterin für die PDK-Ausbildung in der Berufsschule Bergedorf, berichtete anschließend über den Ausbildungsstand in der Hansestadt: 170 Azubis lassen sich derzeit in 122 Unternehmen zu Personaldienstleistungskaufleuten ausbilden. „Im Schnitt“, so die Pädagogin, „brechen drei bis vier Azubis die Ausbildung während der Probezeit ab“. Die Gründe seien ebenso unterschiedlich wie vielfältig. Angelo Wehrli regte an, Transfermöglichkeiten für die Fälle anzubieten, bei denen es ein Manko im Zusammenwirken gebe – Azubis könnten dann von anderen Zeitarbeitsunternehmen übernommen werden, um dort ihre Ausbildung zu beenden. „Das kann ich nur unterstützen“, freute sich Beate Lohse über das Kooperationsangebot.

Tarifverhandlungen

Die Tarifverhandlungen über Lohnangleichungsmodelle thematisierte schließlich der iGZ-Hauptgeschäftsführer. Werner Stolz bat um Verständnis, dass die Tarifpartner Stillschweigen zu den laufenden Verhandlungen vereinbart haben. Er erläuterte das bisherige Geschehen, verwies dabei auf die neue Verhandlungsgemeinschaft Zeitarbeit (VGZ) von BAP und iGZ, die ein positives Echo in der Politik und den Gewerkschaften gefunden habe.

Marschroute

Der iGZ sei bei den Verhandlungen genau auf Augenhöhe. „Die iGZ-Marschroute lautet, die Regelung über den Tarifvertrag hat absolute Priorität“ betonte Stolz mit Verweis auf die Tarifautonomie und die drohende gesetzliche Regelung, wenn von den Tarifparteien keine Vereinbarung getroffen werde. „Ich bin mir aber sicher, dass wir ein angemessenes tarifliches Ergebnis zeitnah hinbekommen“, zeigte sich der iGZ-Hauptgeschäftsführer zuversichtlich. (WLI)

Die Vorträge stehen im Anhang zum Download.