Demnächst nur noch zwei große Zeitarbeitgeberverbände: iGZ und BZA/AMP?

Zur avisierten "Verschmelzung" von BZA/AMP vorbehaltlich der erforderlichen Mitgliedervoten beider Verbände erklärten die iGZ-Bundesvorsitzende Ariane Durian und iGZ-Hauptgeschäftsführer RA Werner Stolz: iGZ-Verbandsumfragen zu diesem Thema haben stets überwältigende Voten unserer jetzt 1.710 Mitglieder für notwendige Kooperationen in der Sache (z.B. bei der PDK-Ausbildung, VBG etc.), aber gegen voreilige Fusionen mit den anderen Verbänden ergeben. Die Gründe dafür sind, dass der iGZ als Arbeitgeberverband für regionale Personaldienstleister mit einem insbesondere klaren Profil und einem hervorragenden Verbandsservice angesehen wird. Eine klare Abgrenzung zu den beiden bisherigen anderen Arbeitgeberverbänden lag am Tarifpartner des einen Verbandes, und an der "gefühlten" Interessenvertretung der "Großen" der Zeitarbeit des anderen Verbandes.

Mehrwert

Den Mehrwert für die kleinen und mittelständischen Zeitarbeitsunternehmen weiter auszubauen und die speziellen Mittelstandsinteressen offensiv zu vertreten bleibt unsere Aufgabe in der demnächst möglicherweise nur noch zweigeteilten Zeitarbeits-Verbändelandschaft. Man sollte auch nicht außer Acht lassen, dass es auch Fälle gibt, in denen eine Abspaltung des Verbandes oder Ausgründung zu einer verbesserten Interessenvertretung beitragen kann. Denn die Vertretung von Mitgliederinteressen ist umso einfacher, je homogener diese sind. Unter der fehlenden Homogenität der Interessenlage leiden vor allem Dachverbände, unter deren Schirm sich oftmals widerstreitende Interessen wiederfinden, so dass sie in entscheidenden Fragen schweigen oder nichts sagende Erklärungen abgeben müssen. Hier ist der größte gemeinsame Nenner eben oft zu klein, um die Mitglieder auf Dauer zufrieden zu stellen. Das ist auch der Grund, weshalb Mitglieder einer Verbandsfusion oft skeptischer als ihre haupt- oder wahlamtlichen Vertreter gegenüberstehen.

Pars pro Toto: Nur 25 Prozent der BDI-Mitglieder halten einer Ifo-Studie zufolge eine Fusion mit der BDA für sinnvoll. Wer gehört werden will, braucht zunächst einmal gute Argumente und ein starkes Profil. Wer die mittelständischen Interessen der regionalen Personaldienster glaubhaft vertreten will, braucht eine passende Plattform mit Gleichgesinnten. Wer als Verband eine eigenständige Bedeutung beibehalten und gleichzeitig abgestimmte Branchensprachrohre in zentralen Fragen möchte (vgl. etwa BDI/ BDA), setzt auf Kooperation statt Fusion. Wer Mitglieder gewinnen will, braucht einen guten Verbandsservice mit Mehrwert im Praxistest… Generelle Ziel-Formeln einer angestrebten Verschmelzung wie Erhöhung der Schlagkraft, Effizienzsteigerung, Bündelung der Interessenvertretung oder Ähnliches reichen zur Begründung eines Integrationsprozesses wenig, wenn die Interessenlagen in der Mitgliedschaft zu stark divergieren."