Coronakrise und die Folgen für die Zeitarbeitsbranche
Die neue Zdirekt! geht in den Druck. Die zweite Ausgabe des iGZ-Fachmagazins zur Zeitarbeit im Jahr 2020 beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Coronavirus – mit den Schattenseiten für die Zeitarbeitsbranche, aber es zeigt auch Lichtblicke auf. Das Coronavirus und seine Folgen treffen Deutschland und die Welt mit einer Härte, die ihresgleichen sucht. Selbst in der Finanzkrise 2009 haben Wirtschaft und Arbeitsmarkt nicht so stark gelitten. 2020 ist ein bitteres Jahr: Das Bruttoinlandsprodukt bricht ein, die Arbeitslosigkeit steigt. Für viele Unternehmen der Zeitarbeitsbranche ist es ein Jahr des Überlebenskampfes, aber es ist auch eine Zeit des Fortschritts, der Innovation und des Sich-Neuerfindens.
Viele Ökonomen stellen die aktuelle Coronakrise der Finanzkrise vor rund zwölf Jahren gegenüber. Zdirekt! hat mit Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, und Prof. Dr. Ronald Bachmann vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung über ihre ökonomische Sicht auf die Krisen gesprochen. Dazu blickt der ehemalige iGZ-Bundesvorsitzende Volker Homburg als Zeitzeuge der Krisen in der Zeitarbeit zurück.
Zeitarbeit in der Fleischindustrie
Zusätzlich zur desaströsen wirtschaftlichen Lage muss die Zeitarbeitsbranche auch noch in der Fleischindustrie als Sündenbock herhalten. Hier werden Zeitarbeitnehmer mit Werkvertragsmitarbeitern und dubiosen Sub-Subunternehmern aus dem Ausland in einen Topf geworfen. Nach Corona-Ausbrüchen in mehreren fleischverarbeitenden Betrieben will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil schärfere Gesetze entwerfen: Vom 1. Januar 2021 an soll das Schlachten und Verarbeiten von Fleisch nur noch Betriebsangehörigen erlaubt sein, Werkvertragsmitarbeiter und Zeitarbeitnehmer sollen beim Schlachten und Verarbeiten von Fleisch untersagt sein.
Bedingungen geregelt
Dabei sind die Bedingungen insbesondere für Zeitarbeitsverhältnisse bereits detailliert gesetzlich geregelt. Darauf pocht der iGZ und wird nicht müde, Politik, Gesellschaft und Medien darauf hinzuweisen, dass mit Zeitarbeitnehmern, die aus der Fleischindustrie ausgeschlossen werden, die Falschen bestraft würden.
Digitalisierung
Es gibt Lichtblicke, wenn sie auch klein und vereinzelt sein mögen: den Schub für die Digitalisierung beispielsweise, wie ihn DEKRA Arbeit-Geschäftsführerin Suzana Bernhard im exklusiven Zdirekt!-Interview beleuchtet. Oder auch die neue iGZ-Personalvermittlungsplattform, die Anfang Juli online gegangen ist – Zdirekt! stellt sie vor.
Stehaufmännchen
Aber vor allem die Stehaufmännchen, die Problemlöser, die Um-die-Ecke-Denker und die Sich-stets-Neuerfinder, die diese Branche ausmachen und am Leben halten - wie Zeitarbeitnehmer Manuel Lewinski, der gerade zwei Jobs gleichzeitig macht und als Intensivpfleger im Krankenhaus aushilft. Oder wie Linda Kronberg, die vor der Krise auf Messen hinter der Bar gestanden hat, aber jetzt im Supermarkt Regale einräumt und Einkaufswagen desinfiziert. Zeitarbeit heißt vor allem auch Flexibilität und die Dinge angehen und anpacken. Es geht aufwärts – gefühlt, aber auch durch Zahlen belegt: Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Juni auf 86,2 Punkte gestiegen, nach 79,7 Punkten (saisonbereinigt korrigiert) im Mai. Dies ist der stärkste jemals gemessene Anstieg. Die deutsche Wirtschaft sieht Lichtblicke.
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