Corona-Pandemie wandelt die Arbeitswelt
Die eigene Belegschaft trotz der durch die Coronakrise entstandene räumliche Distanz zu stabilisieren und als wichtiger Ankerpunkt zu fungieren stellt für Führungskräfte derzeit die größte Herausforderung dar: Eine empirische Studie zur Führung in Zeiten von Homeoffice und Kurzarbeit im Schatten der Coronakrise veröffentlichte jetzt das iGZ-Mitgliedsunternehmen Hays in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Rheingold.
Dafür wurden 750 Führungskräfte befragt. Ergebnis: Die Situation stellt die Arbeitswelt auf den Kopf und die Manager vor neue Herausforderungen. Mit der Umstellung auf das Homeoffice als primären Arbeitsplatz empfinden die Befragten, so Hays in einer Pressemitteilung, die fehlende persönliche und räumliche Nähe zu den Mitarbeitern als größte Hürde.
Höherer Zeitaufwand
70 Prozent der befragten Führungskräfte beklagen laut iGZ-Mitglied einen höheren Zeitaufwand für Führung und Betreuung der Mitarbeiter, indem sie konsequentere und klarere Anweisungen geben müssen (65 Prozent). Überraschend dabei sei, dass die allgemeine Zufriedenheit der Arbeitsergebnisse aus dem Homeoffice jedoch trotz organisationaler Hürden (knapp 75 Prozent der Befragten) überwiege.
Persönlicher Kontakt
Da die Mehrheit der Führungskräfte den persönlichen Kontakt zum Mitarbeiter nach wie vor als sehr wichtig einschätze (87 Prozent), plane knapp die Hälfte aller Unternehmen neben dem weiteren Ausbau der Homeoffice-Option gemischte Angebote zu Präsenz- oder Homeoffice-Lösungen. Laut Ergebnis der Befragung solle sich die Führungstätigkeit der Zukunft vor allem durch Flexibilität, eine stärkere Mitarbeitermotivation und durch Einforderung von mehr Selbstständigkeit auszeichnen. Hierbei spiele vor allem eine aktive Vorbildfunktion, 47 Prozent, sowie ergebnisorientierte Führung (45 Prozent) jeweils eine wichtige Rolle.
Erwartungen gewandelt
Im gleichen Maß wie die Corona-Pandemie die Anforderungen an die Führungskräfte verändert habe, haben sich laut Studie auch die Erwartungen an die Mitarbeiter gewandelt. Die Führungskräfte fordern von ihren Mitarbeitern primär eine flexible Handhabung unerwarteter Probleme (42 Prozent) sowie eine hohe Eigenmotivation, 40 Prozent. "In schwierigen Zeiten wie einer Krise und teils leer gefegten Fachkräftemärkten erfahren der persönliche Kontakt und die Gemeinschaft eine Aufwertung. Aus diesem Grund ist es wichtig, hochqualifizierte und zuverlässige Mitarbeiter weiterhin an sich zu binden, um wettbewerbsfähig zu bleiben", reagierte Dirk Hahn, CEO der Hays AG, auf die Umfrageergebnisse. (WLI)