Connemann: „Zeitarbeit ganz normales Arbeitsverhältnis“
Mit Blick auf die laufenden Lohnangleichungsverhandlungen betonte Dr. Heinrich Kolb, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales, ein großer Anhänger der Tarifautonomie zu sein. Er gehe davon aus, dass die Sozialpartner zeitnah eine Einigung erzielen würden. Von der Zeitarbeit an sich hat der stellvertretende FDP-Bundestagsfraktionsvorsitzende „eine hohe Meinung“. Zeitarbeit sei ein wichtiges Modell der Beschäftigung in Deutschland.
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Besonderer Reiz für Akademiker
CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann betonte, dass gerade junge Arbeitnehmer auch in der Arbeitswelt ihre Freiheit ausleben möchten. „Viele junge Menschen möchten gerne an verschiedenen Orten arbeiten. Die Zeitarbeit kann ihnen unterschiedliche Arbeitseinsätze bieten. Das kann gerade auch für Akademiker ein besonderer Reiz sein“, stellte sie klar. Zudem trat sie dafür ein, Zeitarbeit nicht weiter als prekäres Beschäftigungsverhältnis zu betiteln: Ein Arbeitsverhältnis bei einem Zeitarbeitsunternehmen sei ein ganz normales, reguläres Beschäftigungsverhältnis, das genauso dem Arbeitsrecht unterliege wie jede andere Beschäftigungsform auch.
Weiterbildung im Mittelpunkt
Josip Juratovic von der SPD-Fraktion forderte, das Thema Weiterbildung müsse im Mittelpunkt des Interesses stehen. „Der Mindestlohn ist ein guter Fortschritt“, erklärte er, „aber Weiterbildung ist besonders wichtig“. Zeitarbeiter hätten nicht denselben Zugang zu Fortbildungen wie Stammarbeschäftigten. Darum sei es sehr wichtig und richtig, dass dieses Thema vom iGZ behandelt würde.
„Kunden müssen mehr zahlen“
Beate Müller-Gemmecke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte im Bundestag, plädierte dafür, die Zeitarbeit als eigenständige Branche auszubauen. Sie vertrat die Forderung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nach „Equal Pay“ ab dem ersten Tag mit Abschlägen in der Einarbeitungszeit. Allerdings sollte dann nicht die Zeitarbeitsbranche die Verluste einstecken müssen. Vielmehr forderte sie, die Kundenunternehmen müssten für die gewonnene Flexibilität dann auch mehr zahlen. So entstünde für die Zeitarbeitsfirmen kein Wettbewerbsnachteil. (ML)