Change: Top oder Flop für die Zeitarbeitsbranche?
Klassisches Risikomanagement, echte Führungsentscheidungen, Netzwerkorganisationen und Agilität: Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus? Beim iGZ-Forum Personalmanagement diskutierten die Experten die Vor- und Nachteile von Change. Thorben Fasching, Vizepräsident des Bundesverbands Digitale Wirtschaft, meint: „Veränderungsprozesse kommen mit Wucht, das ist für Mitarbeiter heftig“. Er berät große Konzerne und die Bereitschaft für Change liege aktuell unter 20 Prozent. „Der Chef muss beim Change voran gehen, das ist wichtig. Aber auch er selbst muss veränderungsbereit sein.“
Prof. Dr. Axel Koch, Hochschule für angewandtes Management Ismaning, beleuchtet die psychologische Sicht: „Change ist für Mitarbeiter wie ein Paket, das sie nicht bestellt haben. Sie wissen nicht, wie ihr Job morgen aussieht. Menschen wünschen sich Sicherheit. Betriebsräte bilden die Bremse aber helfen Mitarbeitern auch, zu verstehen“. Dabei treffe Manager-Gehirn auf Emotion: „Veränderung hat viel mit Ängsten zu tun und es gibt für jeden Sekundärnutzen. Wichtig ist, dass Mitarbeiter darüber reden.“
Change für Zeitarbeit
„Kleine Unternehmen wie Sie sind oft agiler und beweglicher als große Unternehmen. Das ist eine Chance. Von Natur aus ist die Zeitarbeit ein Hub, ein Zuhause, das Veränderungen schnell aufnimmt und umsetzt“, betont Thorben Fasching. Doch er warnt auch: „Die Veränderungsbereitschaft im Unternehmen muss da sein. Das Mindset muss stimmen. Es reicht nicht aus, wenn Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender von Daimler AG, coole Turnschuhe trägt. Da hilft kein Innovation Lab in Berlin. Change muss verstanden und strukturiert werden“, warnt Thorben Fasching. (KM)