Brossardt: "Zeitarbeit darf nicht eingedämmt werden!"
"Die Zeitarbeit bietet den Unternehmen die nötige Flexibilität, um schwankende Auftragslagen abzufedern", so Brossardt. Das sei für die Weltmarktfähigkeit der M+E-Industrie unverzichtbar.
Keinerlei Verständnis zeigt Brossardt für Forderungen, die Zeitarbeit wieder zu begrenzen. "Wer die Zeitarbeit eindämmen will, nimmt den Unternehmen ein wichtiges Flexibilisierungsinstrument und vielen Menschen die Chance auf Arbeit. Das ist weder im Sinne der Arbeitgeber, noch der Arbeitnehmer."
Brossardt unterstrich, dass Zeitarbeiter die Stammbelegschaften nicht ersetzen, sondern ergänzen. "Die meisten M+E-Arbeitsplätze erfordern umfassende Erfahrung der Fachkräfte im eigenen Betrieb." Im letzten Aufschwung hätten die M+E-Betriebe rund 240.000 Arbeitsplätze geschaffen und zusätzlich 60.000 Zeitarbeitsstellen. Von einer Verdrängung der Stammbelegschaften könne keine Rede sein. Das Ausmaß der Zeitarbeit in der bayerischen M+E-Industrie bleibe folglich überschaubar. "Selbst im jüngsten Aufschwung hat die Zeitarbeit im Durchschnitt aller M+E-Branchen nicht mehr als sechs Prozent erreicht." In der Gesamtwirtschaft liege die Quote mit zwei Prozent noch deutlich niedriger.
Gleichzeitig sei Zeitarbeit für viele ein Sprungbrett in die Beschäftigung. Brossardt: "Zwei Drittel der Zeitarbeitnehmer kommen aus der Arbeitslosigkeit. Zeitarbeit ist daher zu einem effektiven Arbeitsmarktinstrument geworden."
Friedrich Hesemann, Geschäftsführer der Liebherr Verzahntechnik aus Kempten: "Zeitarbeit war für uns in den letzten Jahren ein sehr wichtiges Instrument, um das stark wachsende Auftragsvolumen zu bewältigen und Rekrutierungen vorzunehmen, die der normale Arbeitsmarkt nicht hergegeben hätte. Der ‚Klebeeffekt' ist bei uns beachtlich. Von den im Jahr 2006 eingestellten Zeitarbei-tern haben inzwischen alle einen unbefristeten Liebherr-Vertrag. Dies gilt auch für 97 % der im Jahr 2007 und für ein gutes Drittel der 2008 übernommenen Zeitarbeiter. Die 2009 übernommenen Zeitarbeiter sind alle noch an Bord."