Bringt der neue KfW-Schnellkredit für den Mittelstand die Wende?
Mit diesem Kreditprogramm sollen mittelständische Unternehmen mit mindestens 11 und höchstens 249 Mitarbeitern deutlich verbesserte Chancen haben, eine Kreditzusage zu erhalten. Möglich werden soll dies durch eine 100 prozentige Haftungsfreistellung durch den Bund. Bislang scheiterten in der aktuellen Situation knapp 74 Prozent der gestellten Kreditanträge, weil die Hausbanken aus verschiedensten Gründen das Restrisiko nicht tragen wollten.
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Relativ geringe Hürden bei der Antragstellung
Auf den ersten Blick scheint alles einfacher zu werden. Die Unternehmen dürfen zum 31.12.2019 nicht in Schwierigkeiten gewesen sein und sollen „geordnete wirtschaftliche Verhältnisse“ aufweisen. Und sie sollen zuletzt einen Gewinn erwirtschaftet haben – entweder 2019 oder im Durchschnitt der letzten drei Jahre. Das sollen die entscheidenden Prüfkriterien sein.
Die Praxis wird es zeigen
Bisher lag die Risikoprüfung bei der Hausbank. Das soll bei diesem Kreditprogramm entfallen. Ob das tatsächlich so sein wird, bleibt abzuwarten. Viele Zeitarbeitsunternehmen wurden in den letzten Wochen von ihren Banken mit dem Hinweis konfrontiert, dass diese Branche eine schlechte wirtschaftliche Prognose hat. Auch bei finanziell gesunden Personaldienstleistern führte das letztlich zu einer Ablehnung der Kreditanfrage. Ob das mit dieser neuen Regelung „außer Kraft gesetzt“ wird, zeigt sich in den kommenden Tagen und Wochen, wenn das Kreditprogramm nach der Bewilligung durch die EU-Kommission zur Verfügung steht.
Ungeachtet dessen kann ich nur jedem Unternehmen raten, mögliche anstehende Gespräche mit der Hausbank gründlich vozubereiten und die erforderlichen Unterlagen bereitzuhalten. Machen Sie Ihrer Bank klar, wie Ihr Unternehmen mit den Auswirkungen der AÜG-Reform und der letzten Konjunktur-Delle umgegangen ist, ob und in welchem Umfang Sie betroffen waren, welche Maßnahmen ergriffen wurden und welche sich noch in der Umsetzung befinden. Es sollte deutlich werden, wie die strategische Ausrichtung des Unternehmens aussieht; auch angesichts der Corona-Krise.
Und zuletzt: viel Glück!
Bernd Loh, Unternehmensberater LOH + TEAM CONSULTING e.K.
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