Branchenzuschläge "so einfach wie gerecht"
Die schrittweise Annäherung der Vergütung der Zeitarbeiter an das Entgelt von Stammarbeitnehmern „nenne ich ‚equal pay‘ mit pragmatischem Augenmaß“, betonte er beim Unternehmertag, an dem auch ier stellvertretende iGZ-Bundesvorsitzenden Holger Piening und Sven Kramer teilnahmen. Zudem ist Piening auch Mitglied im unternehmer nrw-Vorstand. Damit sei ein wichtiger Beitrag zur Befriedung der Zeitarbeit geleistet worden. Nicht nachvollziehen könne er Stimmen aus Politik und Gewerkschaften, die immer noch nach einer gesetzlichen Regelung riefen. „Das ist so wie bei einem Fußballspiel, das längst abgepfiffen und bei dem die eine Mannschaft längst in der Umkleidekabine ist, während die andere immer noch aufs Tor schießt“, sagte der Unternehmerpräsident.
Klare Absage
Eine klare Absage erteilte Maier-Hunke der Vereinbarung von „Scheinwerkverträgen“. Er habe kein Verständnis für Unternehmen, die den vermeintlichen Schwierigkeiten bei der Zeitarbeit mit gewagten Konstruktionen von Werkverträgen begegnen wollten. Grundsätzlich seien Werkverträge wichtiger Bestandteil der arbeitsteiligen Wirtschaft, an dem nicht gerüttelt werden dürfe. „Ohne Werkverträge funktioniert unser Geschäft nicht“, betonte der Unternehmerpräsident. Wer allerdings „Scheinwerkverträge“ dort schließe, wo früher Zeitarbeit oder befristete Beschäftigung eingesetzt worden seien, der gefährde nicht nur den Ruf unserer Unternehmen, sondern beschädige auch das System der Tarifautonomie. „Das dürfen wir nicht zulassen“, erklärte Maier-Hunke.
Offenbarungseid
Als „arbeitsmarktpolitischen Offenbarungseid“ bezeichnete Maier-Hunke den Plan der Landesregierung, dauerhafte Beschäftigung in einem öffentlich geschaffenen Sektor zu ermöglichen. Wer befristete Beschäftigung und Zeitarbeit als prekär verteufle, gleichzeitig aber einen subventionierten und künstlichen zweiten Arbeitsmarkt installieren wolle, der ignoriere bewusst die arbeitsmarktpolitischen Erfolge der Agenda 2010 der damaligen rot-grünen Bundesregierung. „Das ist rückwärtsgewandte Politik“, kritisierte Maier-Hunke. (WLI)