Branche hofft auf bessere Zeiten

150 Teilnehmer begrüßte Petra Eisen, iGZ-Landesbeauftragte für Bayern und Sprecherin der iGZ-Landesbeauftragten im Bundesvorstand, zum komplett digital veranstalteten iGZ-Kongress „PERSONAL.PRAXIS.SÜD.DIGITAL.“. Zum Auftakt erklärte Moderator Marcel Speker, iGZ-Leiter Fachbereich Kommunikation und Digitalisierungsbeauftragter, das Procedere des Kongresses, denn die Teilnehmer konnten sich via Chat aktiv an der Veranstaltung beteiligen.

In ihrer Rede erinnerte Petra Eisen an die schreckliche Nachricht vom Tod der stellvertretenden iGZ-Bundesvorsitzenden Manuela Schwarz. Nichts sei nun mehr wie zuvor. Der Bundesvorstand sei sich sofort einig gewesen, dass der Kongress in Präsenz am Ort ihrer Wirkungsstätte nicht stattfinden könne. „Wir sind erschüttert über den schweren Verlust, sie fehlt uns sehr“, betonte die Landesbeauftragte. „Corona und wirtschaftliche sowie politische Rahmenbedingungen zwingen uns aber weiterzumachen. Das wäre auch in Manuelas Sinne“, erläuterte sie die Gründe für letztendliche Realisierung des Kongresses in digitaler Form.

Lichtblicke

Sie hoffe aktuell sehr, dass die Wirtschaft in Bayern nicht noch weiter heruntergefahren werde. Das Kongressprogramm sei zwar gekürzt, aber nach wie vor sehr spannend, verwies sie auf die Themen. Zum geplanten Verbot von Zeitarbeit in der Fleischindustrie informierte sie die Teilnehmer, es gebe aktuell Lichtblicke, „die uns hoffen lassen, dass es nicht so schlimm kommt wie befürchtet.“

Finanzhilfe

Manuela Mohr (KfW-Bank) referiert über Finanzhilfen in der Corona-Krise – Möglichkeiten und Herausforderungen. Die Referentin informierte unter anderem über Coronahilfen für junge und etablierte Unternehmen. Wichtig sei der Weg über die Kundenberater der Bank, aber auch der Steuerberater sei beim Thema Kredit gefragt – dann könne man auch nichts mehr falsch machen, betonte Mohr. Bei jüngeren Unternehmen sei das Vorliegen von zwei Jahresabschlüssen wichtig. Zum Thema Schnellkredit unterstrich sie, die Abruffrist von einem Monat sei strikt einzuhalten.

Voraussetzungen für Kredite

„Grundlage für die Antragsberechtigung ist außerdem der Jahresüberschuss vor Steuern nach Handelsgesetzbuch,“ erinnerte die Expertin an eine weitere Voraussetzung. Auch ein Unternehmen, das von 2017 bis 2018 Verluste ausweist, jedoch in 2019 einen kleinen Gewinn ausweist, sei im Schnellkredit antragsberechtigt, unterstrich sie. In diesem Zusammenhang verwies Mohr auf den KfW-Förderassistenten. Damit könne der passende Kredit gefunden werden. Zudem könne ein unternehmen damit alle Angaben für den Kreditantrag zusammenfassen. https://corona.kfw.de/  

Kurzarbeit angekommen

Die aktuellen Herausforderungen in der Coronakrise thematisierte anschließend Dr. Martin Dreyer, stellvertretender iGZ-Hauptgeschäftsführer, in seinem Beitrag. Exakte Zahlen zur Kurzarbeit gebe es derzeit zwar noch nicht, „aber die Kurzarbeit ist in der Zeitarbeitsbranche angenommen und akzeptiert worden“, fasste er die Entwicklung der bisherigen Daten zusammen.

iGZ-Weiterentwicklungen

„12HOCH3“, drei Themen in jeweils zwölf Minuten, auf zwölf Powerpointfolien präsentierten Marcel Speker, iGZ-Leiter Fachbereich Kommunikation und Digitalisierungsbeauftragter, Olaf Dreßen, iGZ-Fachbereich Arbeits- und Tarifrecht, und Christian Bloom, iGZ-Leiter Fachbereich Bildung und Personal/Qualifizierung. Die drei hauptamtlichen iGZ-Vertreter informierten über die neuesten Angebote und technische Weiterentwicklungen des iGZ in ihren jeweiligen Referaten.

Netzwerke aufbauen

Katharina Bitter, Vorstand OSB AG/Headperformance, beschäftigte sich mit der Personalarbeit in der Corona-Krise und teilte mit, was sich verändert habe. In der aktuellen Situation gelte es, Strukturen und Prozesse kritisch zu hinterfragen. Bitter regte an, agilere Arbeitsformen seien eine gute Basis für mehr Eigenverantwortung. Jetzt sei es wichtig, neue Netzwerke aufzubauen und soziale Medien intensiver zu nutzen, um neue Kunden zu akquirieren. Ein wichtiger Baustein dabei sei der Ausbau von Marketing. Im Bereich Vertrieb müsse das Aktivitätsniveau quasi verdoppelt werden, um mehr Geschäft zu generieren. Das funktioniere allerdings nur, wenn die Aktivitäten den Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppe angepasst werden.

Beschleunigte Veränderung

„Die Veränderungen in der Arbeitswelt sind durch Corona deutlich beschleunigt worden“, stellte Katharina Bitter fest. Die Kernbereiche der Personaldienstleister seien ganz offenbar in allen Bereichen in sehr unterschiedlicher Ausprägung betroffen. „Die Veränderungsbereitschaft der Menschen wird sicher ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit der Zukunft sein“, betonte die Referentin. Sie prognostizierte, dass es Unternehmensbewohner und Einzelkämpfer künftig schwer haben werden.

Gelungene Veranstaltung

Petra Eisen bedankte sich abschließend für die gelungene Veranstaltung und freute sich über das Interesse der Teilnehmer, die sich mit ihren Fragen per Chat auch aktiv an dem Kongress beteiligten. (WLI)

07.06.2022

Gesamtpräsentation PP Süd Digital 2020