Bildungsangebote in Praxis umsetzen

„Nur diejenigen Personaldienstleister werden die Zukunft meistern, die Herausforderungen auch konsequent angehen“, mahnte Detlef Hühnert, Geschäftsführer Hühnert Training, in seinem Vortrag beim iGZ-Forum Personalmanagement in Düsseldorf. Unter der Überschrift „Bildung als Chance für die Zeitarbeitsbranche“ erinnerte er die rund 100 Teilnehmer daran, dass Bildung und Weiterbildung zentrale Elemente dieser Aufgabe seien.

„Dafür müssen die Menschen begeistert werden“, verwies der Referent auf eine der Grundvoraussetzungen zur Realisierung. Die Hälfte der Beschäftigten zwischen 18 und 64 Jahren würden weitergebildet. Die durchschnittliche Investition pro Teilnehmer betrage dabei rund 1.800 Euro nannte Hühnert Zahlen aus der aktuellen Praxis.

Konzepte und Programm

Um die Zukunftsfähigkeit auf solide Fundamente zu stellen, brauche es aber unbedingt vorab tragfähiger Konzepte und Programme. „Damit“, so der Experte, „können sich die Zeitarbeitsunternehmen schlussendlich auch viel besser im Markt positionieren, was letztendlich auch bei den Kundenunternehmen besser ankommt“.

Eigenständiges Handeln

Voraussetzung dafür sei allerdings das Selbstverständnis der eigenen Identität, spielte er auf die Imageprobleme der Zeitarbeitsbranche an. Der Weg müsse wegführen vom bloßen Personalbeschaffer hin zu einem respektierten Personaldienstleistungspartner. „In der Praxis dominiert derzeit noch reaktives Arbeiten“, regte er zu eigenständigem Handeln an. Die Rekrutierung von Mitarbeitern sei teuer genug und nicht immer von Erfolg gekrönt. „Aber jeder möchte das perfekte Match“, ermunterte er zur Initiative.

Mitarbeiter coachen

Hühnert: „Personaldienstleister müssen das kandidatenorientierte Handeln in den Vordergrund stellen. Sie müssen raus aus dem Hamsterrad - und zwar mit konkreten Maßnahmen und nicht mehr nur darüber reden“, appellierte er an die Teilnehmer. Mitarbeiter seien zu coachen, Kompetenzen sollten gemessen werden und auch die innere Einstellung müsse geändert werden, nannte er Beispiele für die praktische Arbeit. Damit könne ein Unternehmen schließlich dem Change Management gerecht werden.

Kunden einbinden

„Wichtig ist, dass dazu auch Lösungen gemeinsam mit den Kundenunternehmen erarbeitet werden, beleuchtete der Redner einen weiteren Aspekt. „Training on the job“, also Weiterbildung vor Ort bei der Arbeit sei hier ein wesentliches Element. „Wir brauchen Mitarbeiter mit Erfahrung. Dazu müssen wir dem Mitarbeiter Erfahrung und Bildung ermöglichen“, stellte der Referent fest. Das müsse indes finanzierbar sein – „und es gehört dazu, sich Gedanken darüber zu machen“.

Neue Ideen

Vorab seien dazu die Bedarfe des Marktes zu analysieren. Außerdem müsse die Gruppe der Mitarbeiter identifiziert werden, mit denen Weiterbildungen durchgeführt werden können. Hühnert: „Wir brauchen letztendlich neue Ideen und konkrete Schritte. Das gilt mittlerweile auch für den Helferbereich, wo die Ansprüche ebenfalls kontinuierlich wachsen. Auch Auszubildende sind einzubinden, die mit jungen frischen Ideen kommen.“ Lebenslanges Lernen sei heute Alltag. Bildung müsse zuallererst als Chance betrachtet werden. Auf Basis des Vortrags diskutierten die Teilnehmer im Anschluss neue Ideen und Möglichkeiten, Bildungsangebote in die Praxis umzusetzen. (WLI)

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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