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Bettina Schiller bleibt iGZ-Landesbeauftragte in Bremen. Beim Mitgliedertreffen bestätigten die rund 70 iGZ-Mitglieder Schiller zum fünften Mal in Folge einstimmig im Amt.

Bettina Schiller einstimmig im Amt bestätigt

Bettina Schiller bleibt iGZ-Landesbeauftragte in Bremen. Beim Mitgliedertreffen bestätigten die rund 70 iGZ-Mitglieder Schiller zum fünften Mal in Folge einstimmig im Amt. Christian Baumann gratulierte ihr persönlich und nutzte die Gelegenheit, als Bundesvorsitzender die Mitglieder im kleinsten Bundesland Deutschlands besser kennenzulernen.

Die neuen gesetzlichen Regelungen würden es den Zeitarbeitsunternehmen schwer machen, erklärte Schiller. Hinzu komme der Fachkräftemangel. Unternehmen müssten immer neue Wege in der Rekrutierung gehen. Das negative Image der Zeitarbeit erschwere die Personalsuche zusätzlich. „Wir wollen als das wahrgenommen werden, was wir sind: faire und gute Arbeitgeber mit guten Jobs und fairen Bedingungen!“, erklärte sie das Ziel der Image- und Öffentlichkeitsarbeit. Der iGZ bekommt zu Beginn kommenden Jahres personelle Unterstützung im Bereich Social Media, um in sozialen Netzwerken noch stärker mit Vorurteilen gegenüber der Branche aufräumen zu können.

Personalplattformen kritisch

Ein weiteres Problem sieht Schiller in Plattformen, die digitalisiert Mitarbeiterprofile erfassen, Personaleinsätze planen und sogar das Vertragsmanagement übernehmen. Es gäbe bereits eine Reihe von Kunden, die solche Plattformen nutzen. Die Landesbeauftragte beurteilt hier kritisch, dass Personaldienstleister bei dieser Art der Vermittlung auf etwas reduziert werden, was sie nicht sein wollen: nämlich lediglich Verleiher von Qualifikationen. Die Kontakt zum Kunden, die Kenntnis des Arbeitsumfeldes und ein erfolgreiches Matching, also der Abgleich von Arbeitsplatzanforderungen und den persönlichen und fachlichen Kompetenzen eines Bewerbers, spielen dabei kaum noch eine Rolle“, schildert sie. Es dürfe nicht bloß um Schnelligkeit, Preise und Qualifikationen gehen, der Mensch müsse immer im Mittelpunkt stehen.

Regierungsbildung auf Bundesebene

Andrea Resigkeit, Leiterin des iGZ-Hauptstadtbüros, gab den Mitgliedern anschließend einen Überblick über die aktuelle politische Situation auf Bundesebene. Die Sonntagsumfrage zeige, dass Neuwahlen kaum eine Veränderung geben würden. Es bleibe erstmal spannend, da viele Mitglieder der SPD-Basis die Große Koalition ablehnen und erfolgreiche Sondierungsgespräche daher nicht selbstverständlich seien. Der iGZ ist vom 7. bis 9. Dezember auf dem SPD-Parteitag in Berlin mit einem eigenen Messestand vertreten, um Gespräche mit Politikern und Entscheidungsträgern zu führen.

Weitere Branchenzuschlagstarifverträge

Neben der politischen Situation auf Bundesebene beschäftigt die iGZ-Mitglieder noch etwas: Equal Pay. Martin Dreyer, iGZ-Geschäftsführer, stellte die Veränderungen seit Inkrafttreten des neuen Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) im April vor. Dabei erklärte er, dass das Gesetz zum Schriftformerfordernis aus dem Jahr 1971 komme und überhaupt nicht mehr zeitgemäß sei. Der iGZ habe hierzu bereits eine Stellungnahme bei den zuständigen Stellen eingereicht. Außerdem versicherte er den Mitgliedern: „Wir arbeiten weiter an Branchenzuschlagstarifverträgen. Aber dabei wägen wir auch ab und prüfen jeden Bereich genau, denn nicht überall macht ein Branchenzuschlagstarifvertrag Sinn.“ Nach seinen Erläuterungen zur Umsetzung von Equal Pay gab es Applaus für die gesamte iGZ-Rechtsabteilung. „Die machen wirklich tolle Arbeit, das muss man mal sagen“, so Schiller. (AA)